Hamostaseologie 1996; 16(04): 246-249
DOI: 10.1055/s-0038-1656667
Originalarbeit/Original Article
Schattauer GmbH

Thrombolyse mit rt-PA bei zwei Säuglingen mit infizierten Vorhofthromben

Liane Krienke
1   Klinik St. Hedwig, Regensburg, Pädiatrische Abteilung (Chefarzt: Priv.-Doz. Dr. H. Segerer), Kinderchirurgische Abteilung (Chefarzt: Prof. Dr. F.-J. Helmig)
,
M. Ries
2   Universitätsklinik für Kinder und Jugendliche Erlangen (Direktor: Prof. Dr. K. Stehr), Abteilung für Kinderkardiologie (Leiter: Prof. Dr. H. Singer)
,
N. Haas
3   Deutsches Herzzentrum Berlin, Abteilung für angeborene Herzfehler, Kinderkardiologie (Direktor: Prof. Dr. P. E. Lange)
,
H. Singer
2   Universitätsklinik für Kinder und Jugendliche Erlangen (Direktor: Prof. Dr. K. Stehr), Abteilung für Kinderkardiologie (Leiter: Prof. Dr. H. Singer)
,
F.-J. Helmig
1   Klinik St. Hedwig, Regensburg, Pädiatrische Abteilung (Chefarzt: Priv.-Doz. Dr. H. Segerer), Kinderchirurgische Abteilung (Chefarzt: Prof. Dr. F.-J. Helmig)
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Publication Date:
24 July 2018 (online)

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Zusammenfassung

Bei zwei jungen Säuglingen wurden im Alter von 11 bzw. 44 Tagen im Rahmen septischer Krankheitsbilder echokardiographisch Thromben im rechten Vorhof diagnostiziert. Als prädisponierende Faktoren bestanden ein zentralvenöser Katheter bzw. eine ventrikulokardiale Ableitung bei Hydrozephalus. Lediglich die zweite Patientin entwickelte zusätzlich eine spezifische klinische Symptomatik im Sinne einer oberen Einflußstauung.

Die Thrombolyse mit rt-PA begannen wir bei Patientin 1 bei leicht erhöhtem Blutungsrisiko mit einem Bolus von 0,3 mg/kg in 30 min und setzten sie dann in steigender Dosierung von 0,5 bis 1 mg/kg/d fort. Am 8. Tag wurde bei echo-kardiographisch gesichertem Teilerfolg die chirurgische Therapie angeschlossen. Das zweite Kind wurde initial mit einem höheren Bolus von 0,5 mg/kg in 30 min und einer anschließenden Dauerinfusion von 0,5 mg/kg/d behandelt. Nach 8 Stunden wiederholten wir dieses Vorgehen und erzielten einen zügigen und vollständigen Erfolg. Die Infektion konnte bei beiden Kindern im Rahmen der Lysetherapie antibiotisch beherrscht werden. Blutungen oder andere Komplikationen traten nicht auf.