Hamostaseologie 1992; 12(04): 152-157
DOI: 10.1055/s-0038-1660334
Übersichtsarbeit/Review Articles
Schattauer GmbH

Thrombolytische Behandlung der Lungenembolie

R. Zimmermann
1   Rehabilitationsklinik Heidelberg, Abteilung Innere Medizin und Abteilung für Blutgerinnungsstörungen, Stiftung Rehabilitation
,
F. Schwarz
2   Rot-Kreuz-Krankenhaus, Abteilung Kardiologie, Frankfurt
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Publication Date:
26 June 2018 (online)

Zusammenfassung

Die thrombolytische Therapie ist das Mittel der Wahl zur Behandlung der massiven Lungenembolie. Bei weniger schweren Embolien ist die Thrombolyse nur bei vorbestehenden kardiopulmonalen Vorerkrankungen indiziert. In diesen Fällen ist die Thrombolysetherapie der Antikoagulation mit Heparin als überlegen zu bezeichnen. Streptokinase, Urokinase und rekombinanter Gewebe-Plasminogenaktivator (rt-PA) haben sich als effektiv erwiesen. Obwohl prospektiv vergleichende Studien fehlen, muß auf Grund jüngster Untersuchungen der Gewebe-Plasminogenaktivator als das effektivste Thrombolytikum bezeichnet werden. Die größten Erfahrungen liegen mit einer Dosierung von 10 mg rt-PA initial, gefolgt von 40 mg rt-PA/2 h sowie bei unzureichendem Behandlungserfolg von weiteren 50 mg/5 h vor. In dieser Studie verstarben von 34 Patienten mit schwerster Lungenembolie lediglich 2 (5,8%). Diese guten Erfahrungen wurden in weiteren Untersuchungen auch bei einer Reihe von Patienten mit schwerster Lungenembolie unter Beatmungsnotwendigkeit bestätigt. Möglicherweise könnte die Thrombolyse mit rt-PA auch die bessere therapeutische Alternative im Vergleich zur Pulmonalembolektomie im Stadium IV einer Lungenembolie sein.