Psychother Psychosom Med Psychol 2018; 68(08): e42
DOI: 10.1055/s-0038-1667986
POSTER
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Operationalisierung von Erfolg in der multi-modalen Schmerztherapie – Lässt sich Langzeiterfolg abbilden? Eine Validierungsstudie

C Donath
1   Universitätsklinikum Erlangen, Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Bereich Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Erlangen, Deutschland
,
C Schön
2   Universitätsklinikum Erlangen, Interdisziplinäres Schmerzzentrum, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
06 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Ein kombiniertes Erfolgskriterium für multimodale Schmerztherapie basierend auf „PROs“ (patient reported outcomes) von insgesamt fünf Dimensionen wurde entwickelt (Donath, 2015). Dieses klassifiziert Patienten zusammengefasst als erfolgreich behandelt aufgrund ihrer Veränderung in Schmerzstärke, schmerzbedingter Beeinträchtigung, Depressivität, körperlicher und psychischer gesundheitsbezogener Lebensqualität. In einer neuen Studie wurde dieses Erfolgskriterium mit Langzeitdaten von teilstationär behandelten Schmerzpatienten validiert.

Material & Methoden:

Längsschnittroutinedaten von 135 Schmerzpatienten des Universitätsklinikums Erlangen, die eine 5-wöchige multimodale Therapie erhielten, wurden inklusive des 12-Monats-Follow-Up analysiert. Die Patienten waren im Durchschnitt 51,0 (SD = 11,1) Jahre alt. Exploriert wurde a) konkurrente Validität, b) Kriteriumsvalidität, c) konvergente Validität und d) diskriminante Validität des Erfolgskriteriums mit den Konstrukten Schmerzstärke, schmerzbedingte Beeinträchtigung, Depressivität, körperliche und psychische gesundheitsbezogener Lebensqualität (a), Arbeitsunfähigkeitstage und selbsteingeschätzter Erfolg (b), Stress, Angst, Wohlbefinden (c) sowie Chronizität und Komorbiditäten (d). Statistische Analysen beinhalten deskriptive und inferenzstatistische Methoden sowie MANOVAs.

Ergebnisse:

Als erfolgreich klassifizierte Patienten hatten im Vergleich zu Patienten, die anhand des Erfolgskriteriums nicht als erfolgreich klassifiziert wurden, signifikant bessere Werte in den 5 Variablen zur Prüfung der konkurrenten Validität (alle p < 0,001), weniger Arbeitsunfähigkeitstage (M = 15,31 (SD = 23,15) vs. M = 26,75 (SD = 29,15)); t (133) = 2,308; p = 0,024 (Kriteriumsvalidität), außerdem niedrigere Angst- und Stresswerte sowie höhere Wohlbefindenswerte (Pillai-Spur: F (3, 131) = 2,972, p = 0,034), (Pillai-Spur: F (3, 131) = 9,907, p < 0,001), (Pillai-Spur: F (3, 131) = 9,594, p < 0,001) (konvergente Validität) nach 12 Monaten. Die Korrelation zwischen Erfolgskriterium und Chronizitätsstadium (Prüfung diskriminanter Validität) lag bei 0,094 (p = 0,280).

Diskussion:

Wir konnten die Validität des entwickelten Erfolgskriteriums zur Klassifikation von behandelten Schmerzpatienten basierend auf PROs mit längsschnittlichen Daten belegen.

Schlussfolgerung:

Unter dieser Voraussetzung lassen sich Prädiktoren für den Erfolg multimodaler Schmerztherapie basierend auf einer komplexen Erfolgsoperationalisierung untersuchen.