Psychother Psychosom Med Psychol 2018; 68(08): e50
DOI: 10.1055/s-0038-1668007
POSTER
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„Evaluation der Wirksamkeit von spezialisierter ambulanter Palliativversorgung (SAPV) in Nordrhein“ (APVEL) – Wahrnehmung der ambulanten Palliativversorgung in Nordrhein aus Sicht von niedergelassenen Hausärzten und Onkologen

S Peter
1   Universität zu Köln, Humanwissenschaftliche und Medizinische Fakultät, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR), Köln, Deutschland
,
AM Arntz
1   Universität zu Köln, Humanwissenschaftliche und Medizinische Fakultät, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR), Köln, Deutschland
,
H Pfaff
1   Universität zu Köln, Humanwissenschaftliche und Medizinische Fakultät, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR), Köln, Deutschland
,
N Scholten
1   Universität zu Köln, Humanwissenschaftliche und Medizinische Fakultät, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR), Köln, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
06 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Im Rahmen des, durch den Innovationsfonds geförderten, Projektes „Evaluation der Wirksamkeit der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) in Nordrhein (Aachen, Köln und Bonn)“ wird die Wahrnehmung von niedergelassenen Hausärzten und Onkologen bezüglich der ambulanten Palliativversorgung, insbesondere der SAPV, erhoben. Die SAPV ist eine Form der ambulanten Palliativversorgung, die bei sehr komplexer Symptomatik und hohem Versorgungsbedarf eingesetzt werden kann [1].

Material & Methoden:

Um die Wahrnehmung der ambulanten Palliativversorgung differenziert zu erheben, wurde eine Fokusgruppe durchgeführt. Es nahmen sieben Hausärzte und Onkologen teil. Die Aussagen wurden anhand einer Audioaufnahme aufgezeichnet und transkribiert. Die Transkripte werden aktuell inhaltsanalytisch nach Kuckartz ausgewertet [2].

Ergebnisse:

Erste Ergebnisse weisen darauf hin, dass die ambulante Palliativversorgung in der Region Nordrhein als uneinheitlich wahrgenommen wird. Die Palliativversorgung ist in verschiedene Organisationsformen gegliedert, die zwischen den Städten und Landkreisen variieren. Es treten Versorgungs- und Qualitätsunterschiede auf. Eine Unterversorgung besteht vor allem in ländlichen, weitläufigen Teilen Nordrheins. Von einer Schnittstellenproblematik zwischen stationärer und ambulanter Versorgung wird berichtet.

Die Teilnehmer äußern den Wunsch nach mehr Koordination und einer Vereinheitlichung der Strukturen. Nordrhein wird als Pilotregion mit hoher Versorgungsqualität gesehen.

Diskussion:

Durch die geografische Verteilung der Probanden konnte die Region gut abgebildet werden. Viele Teilnehmer weisen aber eine überdurchschnittliche palliativmedizinische Fachexpertise auf. Zudem war die Beteiligung der Onkologie gering.

Schlussfolgerung:

Die ambulante Palliativversorgung, insbesondere die SAPV, wird von den Teilnehmern als wichtige, kritisch zu hinterfragende Versorgungsform diskutiert. Insgesamt wird die Versorgungssituation positiv bewertet. Verbesserungsbedarfe im Sinne einer Vereinheitlichung werden geäußert.

Literatur:

[1] Gemeinsamer Bundesausschuss (2010): Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses zur Verordnung von spezialisierter ambulanter Palliativversorgung. Online verfügbar unter https://www.g-ba.de/downloads/62 – 492 – 437/SAPV-RL_2010 – 04 – 15.pdf, zuletzt geprüft am 25.02.2018.

[2] Kuckartz, U. (2016). Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung. 3., überarbeitete Auflage. Weinheim; Basel: Beltz Juventa.