Psychother Psychosom Med Psychol 2018; 68(08): e55
DOI: 10.1055/s-0038-1668021
POSTER
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vorbeugen durch Teilhabe: Evaluierte Praxishilfen und erste Ergebnisse der Wirkungsstudien zur Setting-basierten Gesundheitsförderung im Verbundprojekt VorteilJena

U Berger
1   Universitätsklinikum Jena, Institut für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie, Jena, Deutschland
,
H Kraußlach
2   Ernst-Abbe-Fachhochschule Jena, Fachbereich Betriebswirtschaft, Jena, Deutschland
,
B Strauß
1   Universitätsklinikum Jena, Institut für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie, Jena, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
06 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Im Verbundprojekt VorteilJena (Vorbeugen durch Teilhabe; BMBF Fkz. 01KK1401A-C, Laufzeit 2014 – 2018) wurden gemeinsam mit den Zielgruppen nutzerfreundliche Praxishilfen zur Setting-basierten Gesundheitsförderung über die Lebensspanne entwickelt und wissenschaftlich evaluiert. Theoretisch orientieren sich die Inhalte der Praxishilfen am Health-Action-Process-Approach (HAPA-Modell [1]) und dem sozialpsychologischen Ansatz der Social-Identity-Theory [2].

Material & Methoden:

Mithilfe der Praxishilfen wurde im Rahmen von acht Forschungsprojekten kontrollierte Interventionen mit Prä-Post-Designs in den Lebenswelten „Gesund Lernen“, „Gesund Arbeiten“ und „Gesund Altern“ durchgeführt. Ziele waren die Steigerung des Selbstwertes und der sozialen Teilhabe sowie die Verbesserung der körperlichen und psychischen Gesundheit. Die Effekte der Wirkungsstudien wurden mit standardisierten Fragebögen erfasst.

Ergebnisse:

Zum Ende der vierjährigen Projektlaufzeit liegen die Prototypen der Praxishilfen und die geplanten Wege zu deren Produktisierung sowie erste Ergebnisse der Wirkungsstudien zum Zusammenhang von sozialer Teilhabe, Selbstwert und Gesundheit vor.

Diskussion:

In allen acht wissenschaftlichen Teilprojekten des Verbundprojekts wurde zur Qualitätssicherung und Evidenzbasierung der Praxishilfen ein vollständiger Evaluationszyklus von der Erprobung und Machbarkeitsabschätzung über die Überprüfung der Wirksamkeit bis hin zur flächendeckenden Verbreitung durchlaufen. Teilweise wurden die quantitativen Studien mit qualitativen Erhebungen (teilstandardisierte Interviews) ergänzt.

Schlussfolgerung:

Mit dem Verbundprojekt VorteilJena wurden modellhaft neue Wege zur regionalen Gesundheitsförderung in Schulen, Unternehmen und Seniorenheimen beschritten. Innovativ ist hierbei der Ansatz, eine Steigerung des Selbstwertes und Verbesserung der Gesundheit durch eine Stärkung der sozialen Teilhabe zu erreichen.

Literatur:

[1] Knoll, N., Scholz, U., & Rieckmann, N. (2011). Einführung in die Gesundheitspsychologie. München: Ernst Reinhardt Verlag.

[2] Tajfel, H., & Turner, J.C. (1986). An integrative theory of intergroup conflict. In W.G. Austin & S. Worchel (Eds.), The social psychology of intergroup relations (pp. 33 – 47). Monterey: Brooks/Cole.