Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2018; 28(04): 241-242
DOI: 10.1055/s-0038-1668265
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Entwicklung eines Screenings zur Sportbiografie – Erste konzeptionelle Prüfung an einer Stichprobe von Rehasport-Teilnehmern

A Golla
1   Institut für Rehabilitationsmedizin, Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
,
S Schmidt
1   Institut für Rehabilitationsmedizin, Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
,
K Mattukat
1   Institut für Rehabilitationsmedizin, Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
,
W Mau
1   Institut für Rehabilitationsmedizin, Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
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Publication History

Publication Date:
09 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Sportbiografische Aspekte könnten einen wesentlichen Einfluss auf die eigenverantwortliche sportliche Aktivität (z.B. Aufrechterhaltung nach medizinischer Rehabilitation) haben. Im Forschungskontext wird dieser Aspekt bisher kaum berücksichtigt – nicht zuletzt aufgrund fehlender Instrumente zur ökonomischen Erfassung der Sportbiografie in heterogenen Kollektiven.

Methode:

Mittels erfahrungsgeleiteter-intuitiver Methode wurde ein Screening mit 27 Items zur personen- und kontextbezogenen Sportpartizipation in drei relevanten Lebensphasen (Kindheit/Jugend, frühes Erwachsenenalter, aktueller Zeitpunkt) zusammengestellt. Der erste Screening-Entwurf wurde an Teilnehmern onkologischer Rehasport-Gruppen erprobt und auf Zusammenhänge zwischen Antwortverhalten im Fragebogen und selbsteingeschätztem Biografie-Typus (aktiv, diskontinuierlich, passiv) überprüft.

Ergebnisse:

Insgesamt konnten 91 vollständig ausgefüllte Screenings (81% weiblich; Alter: Ø 66 ± 10 Jahre) analysiert werden. Aktive Sportbiografien zeichnen sich u.a. durch gute Leistungen im Schulsport, Wettkampferfahrungen in der Kindheit sowie sportlich aktive Bezugspersonen aus. Dagegen sind passive Sportbiografien durch fehlende Sportvereinserfahrung, negative Assoziationen zum Schulsport und ein sportlich inaktives soziales Umfeld (Elternhaus/Freundes- bzw. Kollegenkreis) gekennzeichnet.

Schlussfolgerung:

In der ersten Prüfung deuten sich identifizierbare sportbiografische Muster auf Basis der gewählten Items an. Gegenüber den bisher verfügbaren sportbiografischen Instrumenten, die v.a. auf durchschnittlichen Aktivitätsumfängen in bestimmten Lebensphasen beruhen, liegt die Stärke des Screenings auf dem emotionalen Bezug der Items (z.B. Item: „Im Schulsport gehörte ich immer zu den Besten“) und der somit vereinfachten retrospektiven Beantwortbarkeit.