Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2018; 28(04): 250
DOI: 10.1055/s-0038-1668293
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Evaluation der Standstabilität und Schwierigkeitsgrade auf dem Posturomed mit definierten Auslenkimpulsen

T Wegerhoff
1   Institut für Physiotherapie, Universitätsklinikum Jena
,
B Bocker
1   Institut für Physiotherapie, Universitätsklinikum Jena
,
U Smolenski
1   Institut für Physiotherapie, Universitätsklinikum Jena
,
N Best
1   Institut für Physiotherapie, Universitätsklinikum Jena
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
09 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Das Posturomed ist ein Therapie- und Präventionsgerät, welches zur Verbesserung der posturalen Kontrolle und sensomotorischen Fähigkeiten eingesetzt werden kann. In Kombination mit einem geeigneten Aufnahmegerät ist es außerdem möglich, das Balancevermögen bzw. die Standstabilität zu quantifizieren.

Methoden:

Insgesamt 38 gesunde Probanden im Alter von 20 – 32 Jahren wurden an zwei aufeinanderfolgenden Messterminen in insgesamt 18 verschiedenen Ausgangspositionen auf dem Posturomed untersucht. Dazu wurde mithilfe einer Kraftmessplatte die mittlere Geschwindigkeit des Center of Pressure für jede Messsituation ermittelt. Die Ausgangspositionen unterschieden sich:

  1. im Öffnungszustand der Augen

  2. ob die Messung beidbeinig oder einbeinig durchgeführt wurde und

  3. durch Vorhandensein eines Störimpulses in anterio-posteriorer oder medio-lateraler Richtung.

Ergebnisse:

Unter Berücksichtigung der vermuteten Schwierigkeit und der jeweiligen Intraklassen-Korrelationskoeffizienten wurden 12 Schwierigkeitsgrade definiert und verglichen. Dabei zeigten sich signifikante Unterschiede für 8 von 11 Vergleichen. Hinsichtlich der Test-Retest-Reliabilität kann zusätzlich eine gute bis exzellente Reliabilität angenommen werden.

Schlussfolgerungen:

Der gewählte Messaufbau erweist sich als reliabel bei mehrfacher Messung und die von uns definierten Schwierigkeitsgrade scheinen geeignet, um Patienten hinsichtlich ihrer Standstabilität einzuteilen. Weitergehende Untersuchungen an einer repräsentativen Normalpopulation und an verschiedenen Patientenkollektiven sind jedoch nötig.