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DOI: 10.1055/s-0038-1668628
APP – das Amberger Perforations Projekt: Grundlage für die Etablierung eines interdisziplinären Komplikationserfassungs- und Managementprogramms
Publication History
Publication Date:
13 August 2018 (online)
Einleitung:
Es ist ein Paradigmenwechsel bei der Therapie der iatrogenen gastrointestinalen Perforation hin zu einer primär endoskopischen Versorgung festzustellen.
Ziele:
Das APP wurde zur Etablierung des Konzeptes in der eigenen Klinik und zur fortlaufenden Evaluation der Ergebnisse initiiert.
Methodik:
Sämtliche Perforationen bei allen konsekutiven gastrointestinalen Endoskopien von 1/2014 bis 12/2017 wurden dokumentiert und evaluiert. Hausinterne SOPs wurden erstellt und kommuniziert. Grundsätzlich wurde der primäre endoskopische Perforationsverschluss angestrebt, stets im interdisziplinären Konsens mit der Viszeralchirurgie.
Ergebnis:
Es kam im Beobachtungszeitraum zu 24 Perforationen bei 18.627 konsekutiven Endoskopien (0,13%).
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ÖGD + Push-Enteroskopie: 0,07%
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Koloskopie diagnostisch: 0,04%
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Polypektomie (mit ESD): 0,25%
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ERCP: 0,59%
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EUS: 0,16%.
Fälle mit bildgebendem Nachweis freier Luft ohne erkennbare Perforation waren gleich häufig wie Perforationen: 12 Post-Polypektomiesyndrome und 12 Ereignisse nach ERCP mit EPT (Grad 4 nach Stapfer-Klassifikation). Die Diagnose erfolgte zu 96% (23/24) innerhalb von 12h (davon 20/24 sofort bei Eintreten) und in 1 Fall verzögert nach > 36h.
Die Therapiemodalitäten waren:
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primär operativ: 3
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primär konservativ: 3 (1 mit CT-gezielter Drainage)
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keine Therapie: 1 (Fall mit verzögerter Wiedervorstellung)
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primär endoskopisch: 17 (4 x Clips konventionell, 10 x OTSC, 3 x SEMS).
Die Letalität lag bei 4% (1/24) (Fall ohne Therapie bei verzögerter Wiedervorstellung). In 3 Fällen war sekundär ein operatives Vorgehen erforderlich, so dass insgesamt in 25% (6/24) eine chirurgische Therapie erfolgte. Die endoskopische Therapie war primär technisch erfolgreich in 94% (16/17) bei einem klinischen Erfolg von 88% (14/16).
Schlussfolgerung:
Die endoskopische Therapie iatrogener Perforationen ist im klinischen Alltag sicher und erfolgreich umsetzbar. Entscheidender Erfolgsfaktor ist die kurze Zeitdauer bis zum Verschluss. Auf Basis der Ergebnisse wurde ein umfassendes Komplikationserfassungs- und Management-System (KEMS) für die Endoskopie ab 2016 in unserer Klinik etabliert (integriert im Befunderstellungssystem und im KISS).