Z Gastroenterol 2018; 56(08): e194
DOI: 10.1055/s-0038-1668641
Kurzvorträge
Ösophagus und Magen
Ösophagus und Magen: Chirurgische Techniken – Freitag, 14. September 2018, 16:30 – 17:34, 22a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ergebnisse einer einfachen Anlagetechnik der operativ angelegten Katheter-Jejunostomie bei Gastrektomien und Oesophagusresektionen

S Malke
1   St.-Josefs-Krankenhaus Salzkotten, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Salzkotten, Deutschland
,
E Haag
2   Evangelisches Krankenhaus Bielefeld, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bielefeld, Deutschland
,
J Müller
2   Evangelisches Krankenhaus Bielefeld, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bielefeld, Deutschland
,
O Koop
2   Evangelisches Krankenhaus Bielefeld, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bielefeld, Deutschland
,
J Schulte am Esch
2   Evangelisches Krankenhaus Bielefeld, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bielefeld, Deutschland
,
C Köchling
3   Klinikum Halle, Klinik für Allgemeinchirurgie, Halle, Deutschland
,
R Steinert
1   St.-Josefs-Krankenhaus Salzkotten, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Salzkotten, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. August 2018 (online)

 

Einleitung:

Die Anlage einer Katheter-Jejunostomie (= Freka-Jejunostomie; FKJ) gilt noch immer als komplikationsträchtig. Dennoch ist sie im perioperativen Ernährungskonzept nach Eingriffen im oberen GI-Trakt ein wichtiger Baustein.

Methoden:

Die Technik der Implantation wurde am Royal Marsden Hospital in London beschrieben, dort vom Autor erlernt und seit 2007 bei Gastrektomien und Oesophagusresektionen in 2 verschiedenen Kliniken angewendet (Bielefeld und Salzkotten). Das technische Vorgehen wird in seinen Details schrittweise dargestellt. Das besondere an der hier vorgestellten Technik ist, das lediglich 2 Tabaksbeutelnähte den Darmeintritt des Katheters säumen und keine Tunnelierung entlang der äußeren Wand des Dünndarmes stattfinden muss. Eine Bildserie wird die Implantationsschritte beschreiben.

Ergebnisse:

In einer ersten Datenauswertung liegen Ergebnisse von 59 Implantationen vor (die Auswertungen dauern noch an). Eine katheterspezifische Morbidität ergab sich lediglich bei 5 Patienten (2x Wundinfekt, 2x Passagestörungen mit fraglichem Bezug zur FKJ, 1 x delirbedingter Katheterselbstausriss mit Darmlecage). Das Ziehen der Drainage ist problemlos nach 6 Wochen möglich ohne Morbidität. Auch länger anhaltende Zusatzernährungen (z.B. begleitend zur Chemotherapie) sind möglich. Die Implantationsdauer verlängert die OP-Zeit um 15 – 20 Minuten (ist auch zur Ausbildung für Assistenzärzte geeignet). Es erfolgt eine Sondendarstellung am 1. postoperativen Tag und dann der schrittweise enterale Kostaufbau ab dem 2. Tag mit 10 ml/h Sondennahrung unter täglicher Steigerung um 10 ml/h soweit abdominell tolerierbar. Gelegentlich muss bei Beschwerden die Zufuhr reduziert oder pausiert werden. Eine Begleitung durch eine Ernährungsberaterin erscheint sehr sinnvoll. Die Katheter-Entfernung geht nach 8 Wochen problemlos ohne Morbidität.

Schlussfolgerung:

Die Anlage einer Katheter-Jejunostomie kann bei complianten Patienten in einer technisch einfachen Variante mit niedriger Morbidität vorgenommen werden. Sie ergänzt mit großer Sicherheit für die Patienten ohne wesentliche Einschränkungen das perioperative Ernährungskonzept. Die Mitwirkung von Diätassistenten erscheint sinnvoll.