Z Gastroenterol 2018; 56(08): e209-e210
DOI: 10.1055/s-0038-1668679
Kurzvorträge
Dünndarm, Dickdarm, Proktologie
CED: Lebensqualität, OP-Ergebnisse und Kosten der Therapie – Donnerstag, 13. September 2018, 16:50 – 18:02, 22b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kosteneffektivitätsanalyse einer engmaschigen Krankheitskontrolle bei Morbus Crohn Patienten mit einer Adalimumab-basierten Therapie: Auswertung der CALM-Daten aus deutscher Perspektive

S Schreiber
1   Klinik für Innere Medizin I, UKSH Kiel, Kiel, Deutschland
,
JF Colombel
2   Icahn School of Medicine at Mount Sinai, New York, Vereinigte Staaten von Amerika
,
GD Haens
3   IBD Unit, Academic Medical Center, Amsterdam, Niederlande
,
P Maurer
4   AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG, Wiesbaden, Deutschland
,
S Kolterer
4   AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG, Wiesbaden, Deutschland
,
WJ Lee
5   AbbVie Inc., North Chicago, Vereinigte Staaten von Amerika
,
R Panaccione
6   University of Calgary, Calgary, Kanada
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Die CALM-Studie zeigte, dass eine engmaschige Verlaufskontrolle (T2T) basierend auf Biomarkern (CRP und fäkales Calprotectin) dem konventionellen Management (KM; basierend auf CDAI und steroidfreier Remission) u.a. in Bezug auf den Anteil an Patienten mit Mukosaheilung überlegen ist [1]. Ein ökonomisches Model, welches die Patientendaten aus CALM in dem Kontext der Gesundheitskosten in Großbritannien analysiert, konnte zeigen, dass der T2T-Ansatz kosteneffektiv im Vergleich zum konventionellen Management ist [2].

Ziele:

Ökonomische Bewertung des T2T-Ansatzes mit Daten des deutschen Gesundheitssystems auf Basis des bereits veröffentlichten Modells im Rahmen der CALM-Studie.

Methodik:

Der CDAI-Wert (Studienergebnisse der CALM-Studie) wurde genutzt, um die Patienten über den gesamten Zeitraum der Studie wöchentlich in 4 Gruppen zu unterteilen und den korrespondierenden Kosten zuzuordnen (in Remission: CDAI < 150, mild-moderat: CDAI >/= 150 bis 300, aktiv: CDAI >/= 300 bis < 450, sehr aktiv: CDAI >/= 450) [3]. Zur Analyse der vergleichenden Kosten eines T2T- bzw. KM-Ansatzes aus deutscher Perspektive wurde das ökonomische Modell aus Großbritannien auf die CALM-Daten angewendet.

Ergebnis:

Über den Verlauf von 48-Wochen präsentierten sich die Patienten der T2T-Gruppe mit einer höheren Anzahl an Wochen in Remission (27,9 vs. 22,5 Wochen), und einer höheren Anzahl an ADA-Injektionen (27,6 vs. 21,8) im Vergleich zur KM-Gruppe (siehe Tabelle). Die Gesamtkosten des in der CALM-Studie verwendeten T2T-Therapiealgorithmus belaufen sich dabei auf 17.595 € im Vergleich zu 15.987 € für Patienten in der KM-Gruppe (Differenz von 1.608 €; 95%-Konfidenzintervall [-2.766 € – 7.186 €] über 48 Wochen). Mit einer Verlängerung der Remission von 5,5 Wochen ergeben sich hieraus wöchentliche Gesamtmehrkosten von 292 € für den T2T-Therapieansatz.

Schlussfolgerung:

Obwohl die Therapie intensiviert wurde, waren die Gesamtkosten des T2T-Ansatzes aus der CALM-Studie aus der Perspektive des deutschen Gesundheitssystems nur leicht erhöht im Vergleich zum konventionellen Management.