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DOI: 10.1055/s-0038-1668732
Diagnosestellung der Refraktären Zöliakie: die Rolle der fluoreszenz-aktivierten Durchflusszytometrie intestinaler Lymphozyten
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
13. August 2018 (online)
Einleitung:
Patienten mit Refraktärer Zöliakie (RCD) Typ II haben eine schlechte Prognose, da sie ein intestinales T-Zell-Lymphoms (EATL) entwickeln können. Es wurde vorgeschlagen, die RCD Typ II bereits als niedrig-malignes intraepitheliales Lymphom (Prä-EATL) einzustufen. Die durchflusszytometrische Analyse intestinaler Lymphozyten wurde als eine neue diagnostische Modalität zum Nachweis sog. aberranter ILs eingeführt.
Ziele:
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Nachweis aberranter ILs in einer Kohorte von Nicht-Zöliakie- und Zöliakie-Patienten mittels Durchflusszytometrie,
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Korrelation klinischer RCD-Charakteristika und Vorhandensein aberranter ILs,
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Daten zur diagnostischen Genauigkeit der Detektion aberranter ILs für RCD II/Prä-EATL.
Methodik:
Immunfärbung und durchflusszytometrische Analyse isolierter ILs aus Duodenalbiopsien von Patienten mit (i) RCD, (ii) unkomplizierter CD und (iii) klinisch gesunden Kontrollen. Aberrante ILs wurden mittels verschiedener Gating-Strategien (einschl. cytCD3+surfCD3-CD7+ und surfCD3-CD7+CD103+) definiert.
Ergebnis:
Insgesamt wurden 130 Durchflusszytometrien an 109 Patienten durchgeführt (42 Kontrollen, 21 aktive CD, 16 CD unter glutenfreier Diät (GFD) und 30 RCD). RCD-Patienten wurden zunächst hinsichtlich ihrer TCR-Klonalität gruppiert (clon+, n = 17; clon-, n = 13). Erhöhte aberrante IL-Zahlen stellten sich ausschließlich in der RCDclon+ Gruppe dar. Patienten mit Nachweis aberranter ILs zeigten ebenfalls eine signifikant schwerere Malabsorption. Ein Cut-Off von 11% ILs erlaubte die Identifizierung einer kleinen Gruppe von RCD mit hohem Risiko (n = 5), die als Prä-EATL klassifiziert wurden. Dabei traten jedoch auf Sensitivitätslücken zu Tage: ein Patient mit ulzerativer Jejunoileitis, der später ein EATL entwickelte, wurde nicht als Prä-EATL identifiziert. Ferner waren 2 overte EATL-Fälle falsch-negativ (d.h. overall-Sensitivität 67%, NPV 89%). Alternative, einfachere Gating-Strategien für aberrante ILs zeigten eine ähnliche Genauigkeit wie die Hauptstrategie.
Schlussfolgerung:
In der klinischen Praxis könnte die Durchflusszytometrie von aberranten ILs ein einfacher Prädiktor für hoch-Risiko-RCDs sein. Jedoch kann ihre Verwendung als einzige Diagnosestrategie zur Identifizierung einer RCD II/prä-EATL auch zu Fehldiagnosen führen.