Z Gastroenterol 2018; 56(08): e260-e261
DOI: 10.1055/s-0038-1668812
Kurzvorträge
Leber und Galle
Leberchirurgie: Techniken und Outcome – Donnerstag, 13. September 2018, 11:25 – 12:13, 22a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss befallener Lymphknoten auf das rezdivfreie Überleben bei nach chirurgischer Therapie der alveolären Echinokokkose

A Hillenbrand
1   Uniklinik Ulm, Chirurgie I, Ulm, Deutschland
,
A Beck
2   Uniklinik Ulm, Pathologie, Ulm, Deutschland
,
TF Barth
2   Uniklinik Ulm, Pathologie, Ulm, Deutschland
,
D Henne-Bruns
1   Uniklinik Ulm, Chirurgie I, Ulm, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Die alveoläre Echinokokkose (AE) ist die gefährlichste Helminthose in Mitteleuropa. Beim Menschen betrifft die AE hauptsächlich die Leber. Eine regionale Lymphknotenbeteiligung ist möglich. Um eine komplette Resektion zu erreichen gibt es die Empfehlung, die vergrößerte Leberlymphknoten mitzuresezieren.

Ziele:

Wir haben die Häufigkeit von befallenen Lymphknoten mittels konventioneller Mikroskopie und immunhistochemischer Analysen bei 55 Patienten bestimmt, die in kurativer Absicht am Universitätsklinikum Ulm zwischen 2000 und 2017 operiert wurden. Darüber hinaus analysierten wir das postoperative, rezdivfreie Überleben in Abhängigkeit von befallenen Lymphknoten.

Methodik:

Die Patienten wurden hinsichtlich Lymphknotenresektion/-befall, Dauer der medikamentösen Therapie mit Benzimidazolderivaten und dem weiteren Verlauf der AE evaluiert.

Ergebnisse:

Bei 33 der 55 kurativ operierte Patienten wurden intraoperativ Lymphknoten mitreseziert. Mikroskopisch infizierte Lymphknoten (laminare Schicht sichtbar) wurden in 4 dieser 33 Patienten (12%) gefunden. In etwa drei Viertel (25/33) aller untersuchten Proben war die immunhistochemische Färbung mit Antikörpern gegen Em2G11, (Antigen der E. multilocularis-Metazestode) positive. Die mediane Größe mikroskopisch befallener Lymphknoten betrug 2 cm, die mediane Größe der immunhistochemisch und nicht befallenen Lymphknoten betrug jeweils 1,3 cm. Median Follow-up war 8 Jahre für alle Patienten, 5 Jahre für Patienten mit Lymphknotenresektion und 4 Jahre für Patienten mit befallenen Lymphknoten. Insgesamt wurde eine rezidivierende Erkrankung bei einem Patienten (1/55; 2%) nach 3 Jahren beobachtet. Keiner der 4 Patienten mit konventionell mikroskopisch betroffenen Lymphknoten litt an rezidivierenden Erkrankungen.

Schlussfolgerungen:

Lymphknotenbefall bei AE ist häufig, insbesondere bei der immunhistochemischen Untersuchung von Lymphknoten mit dem monoklonalen Antikörper Em2G11 ausgewertet. Betroffene Lymphknoten waren tendenziell größer. Lymphknotenbefall ist nicht mit einer rezidivierenden Erkrankung assoziiert und erfordert daher weitere Analysen der biologischen Bedeutung der Lymphknotenbefall.