Z Gastroenterol 2018; 56(08): e264
DOI: 10.1055/s-0038-1668822
Kurzvorträge
Leber und Galle
Lebertransplantation – Donnerstag, 13. September 2018, 12:30 – 14:06, 22a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Real-time Qualitätssicherung in der Lebertransplantation mit risikoadjustierten CUSUM Charts

M Schoenberg
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, München, Deutschland
,
J Hao
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, München, Deutschland
,
A Vater
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, München, Deutschland
,
J Bucher
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, München, Deutschland
,
B Pöllmann
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, München, Deutschland
,
J Werner
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, München, Deutschland
,
M Angele
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, München, Deutschland
,
M Guba
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, München, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Fragestellung:

CUSUM (Cumulative Sum) Charts werden seit Jahren in der Industrie verwendet um Produktionsprozesse und ihre Qualität zu überwachen und gegebenenfalls kurzfristig gegenzusteuern. Die gleiche Methode kann zur Qualitätssicherung von chirurgischen Prozessen eingesetzt werden. Die Herausforderung in der Klinik ist jedoch, dass Patienten nicht homogen sind und die Operation mit unterschiedlichen Risiken behaftet sind. In der Lebertransplantation sind zudem Spenderfaktoren (z.B. Spenderalter) und Empfängerfaktoren (z.B. MELD) zu berücksichtigen.

In dieser retrospektiven Analyse wurde mittels risikoadjustierten CUSUM (RACUSUM) Charts die in-hospital Mortalität dargestellt und berechnet.

Methoden:

Die Analyse umfasste alle Lebertransplantationen von 2007 bis 06.2016. Demographische Daten labMELD und Donor-Risk-Index (DRI) wurden ausgewertet. Für die RACUSUM Analyse wurde das in-hospital Mortalitätsrisiko der individuellen Patienten in Abhängigkeit vom MELD-Score und dem relativen Risiko (RR) durch das Spenderalter berechnet. Zur Kontrolle wurde die Mortalitätsrate aller Jahre berechnet.

Ergebnisse:

Es wurden 477 Lebertransplantationen durchgeführt. Das durchschnittliche Alter der Empfänger war 50,2 ± 12,1; der labMELD war 23,77 ± 11. Das durchschnittliche Spenderalter war 54,94 ± 16,5, das Spenderrisiko (DRI) war 1,9 ± 0,4.

Mit dem RACUSUM Chart konnte die Mortalität korrekt dargestellt werden.

Schlussfolgerung:

Mit der RACUSUM Methode ist es möglich kontinuierlich die Qualität eines Eigriffes (z.B. Lebertransplantation) zu überwachen und gegebenenfalls rechtzeitig bei systemische Fehlern entgegen zu steuern. Dieser Analyse kann zudem für das individuelle Patientenrisiko adjustiert werden, auch wenn dieses nicht nur von Erkrankungsstadium sondern auch von Qualität der Spenderorgane abhängig ist.