Z Gastroenterol 2018; 56(08): e347
DOI: 10.1055/s-0038-1669045
Kurzvorträge
Stoffwechsel und Endokrinologie
Viszeralmedizinische Behandlungsstrategien bei Adipositas – Donnerstag, 13. September 2018, 09:20 – 10:48, 22b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Elektrostimulation des unteres Ösophagussphinkters (UÖS) nach Schlauchmagenoperation (LSG) – eine neue und effektive Methode bei postoperativ, therapieresistenter GERD

M Golling
1   Das DIAK, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Schwäbisch Hall, Deutschland
,
N Schnell
1   Das DIAK, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Schwäbisch Hall, Deutschland
,
J Jonas
1   Das DIAK, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Schwäbisch Hall, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Die gastroösophageale Refluxerkrankung (GERD) tritt gehäuft nach der laparoskopischen Schlauchmagenoperation (LSG) auf. Wenngleich sich die Symptomatik auch zurückbilden kann, gilt die GERD derzeitig als die typische, unerwünschte Komplikation der LSG in 6 – 60% der Fälle. Verschiedene Verfahren (Banding, Konversionsoperation etc.) finden ihren Einsatz.

Ziel der Untersuchung war es die Effektivität und Effizienz der elektrischen Stimultion des UÖS an diesem Patientenklientel mit postoperativ medikamentös therapierefraktärer GERD zu untersuchen (bisher lediglich 17 Fälle publiziert).

Methodik:

Patienten nach LSG und therapierefraktärem GERD wurde in den UÖS eine paarige Elektrode und subkutan ein Pacemaker (Stimulationsmodus: 20x/die für jeweils 16 min) implantiert, der noch während der OP programmiert wurde.

Ergebnisse:

Wir schlossen 6/165 Patienten, 18 – 30 Monate nach LSG und therapierefraktärem GERD in die Studie ein (5 weibl, 1 männl, 41 – 59J.) und führten eine UÖS-elektrische Sondenimplantation (Fa. Endostim) mit einer hinteren augmentierten Pfeilerplastik (BIO-A-Netz, 6 × 10 cm) durch. Es kam zu keinen intraoperativen Komplikationen. Präop PPIs wurden nach 6 Wo. halbiert, nach 3 Monaten abgesetzt. Nachuntersuchungen erfolgten nach 6 Wo., 3 und 6 Mo. Wir fanden keine GERD-relvanten Symptome, jedoch 3/6 Patienten mit intermittierenden Dysphagieepisoden, die durch den Sequenzmodus der Stimulationen erklärbar wäre. Die Nachuntersuchung aller 6 Patienten mit Impedanz/pH und pH-Metrie sowie Sphinktermanometrie steht gerätetechnisch erst für Mai 2018 an.

Schlussfolgerung:

Die elektrische Stimulation des UÖS scheint geeignet nach LSG die postoperative, mediakmentös therapieresistente GERD erfolreich zu therapieren. Die ersten Ergebnisse ermutigen uns dieses Verfahren selektiv weiter einzusetzen (Modifikation des Sequenzmodus).