Z Gastroenterol 2018; 56(08): e352
DOI: 10.1055/s-0038-1669059
Kurzvorträge
Endoskopie und minimalinvasive Chirurgie
Endoskopische Befunde und Interventionen im oberen und unteren Gastrointestinaltrakt – Freitag, 14. September 2018, 13:35 – 15:03, 22a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Symptomkontrolle bei Zenker-Divertikeln – Resultate der flexiblen endoskopischen Therapie mit dem stag beetle-knife

J Manzeneder
1   Klinikum Augsburg, III. Medizinische Klinik, Augsburg, Deutschland
,
S Gölder
1   Klinikum Augsburg, III. Medizinische Klinik, Augsburg, Deutschland
,
CF Römmele
1   Klinikum Augsburg, III. Medizinische Klinik, Augsburg, Deutschland
,
H Messmann
1   Klinikum Augsburg, III. Medizinische Klinik, Augsburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung/Ziele:

Zur Therapie von Zenker-Divertikeln ist eine Durchtrennung des muskulären Stegs erforderlich. Hierbei kommen bislang unterschiedliche Instrumente zum Einsatz. In dieser Untersuchung soll gezeigt werden, dass mit dem stag beetle-knife (sb-knife) eine gute Symptomkontrolle möglich ist.

Methodik:

Zwischen August 2014 und Februar 2018 wurden 112 Interventionen an 96 Patienten im Klinikum Augsburg vorgenommen. Hiervon erfolgten 38 Interventionen in einer weiterentwickelten Technik mit doppelter Inzision in den Muskelsteg und Schlingenresektion des Mittelstücks (DISR), statt nur mit einer einfachen Inzision (EI).

Periinterventionell erhielten die Patienten eine Antibiose, Nahrungskarenz für einen Tag sowie eine Röntgendurchleuchtung am Folgetag.

Das Ausmaß der Beschwerden wurde vor der Intervention sowie 1 und 6 Monate nach Behandlung mit einem 9 Punkte umfassenden Fragebogen, der die Häufigkeit und Schwere der Symptomatik in Form von Scores abbildet, erhoben. Eine Wiedervorstellung der Patienten war bei erneuten Beschwerden jederzeit möglich.

Ergebnisse:

Der durchschnittliche Dysphagie-Score konnte von 2,3 auf 0,5 nach 1 und auf 0,8 nach 6 Monaten gesenkt werden. Auch die Häufigkeit der Schluckbeschwerden (3,4/0,8/1,2) und Regurgitationen (2,9/0,4/0,6) wurde entscheidend reduziert.

Kleinere Blutungen während der Intervention wurden durch Koagulation oder mit Clips (bei 17 Interventionen, Range 1 – 5) versorgt, ein Abbruch der Untersuchung war in keinem Fall notwendig. Verzögerte Blutungen, die eine erneute endoskopische Versorgung nötig machten, traten nicht auf. Bei 2 Patienten wurde in der Durchleuchtung der V.a. einen Kontrastmittelaustritt geäußert, der klinische Verlauf ergab aber keinen Anhalt für eine Mediastinitis.

Im Follow-up (Median 25 Monate, Range: 2 – 57 Mon.) kam es zu insgesamt 13 Rezidiven (11,9%). Durch die DISR-Technik konnte die Rate, bei bislang jedoch kürzerem Follow-up (Med.: 12 Mon.), weiter gesenkt werden (bei therapienativen Pat.: 3,8% vs. 12,9% bei EI, p = 0,28).

Schlussfolgerung:

Die Zenker-Divertikulotomie mit dem sb-knife bietet eine gute Symptomkontrolle, ist komplikationsarm und weist insgesamt eine niedrige Rezidivrate auf. Möglicherweise kann durch die modifizierte DISR-Technik die Rezidivrate weiter gesenkt werden.