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DOI: 10.1055/s-0038-1669091
Mucosale Intervalläsionen in Koloninterponaten nach Ösophagektomie: eine Fallserie und ein Review der aktuellen Literatur
Publication History
Publication Date:
13 August 2018 (online)
Einleitung:
Eine Coloninterposition stellt neben der Verwendung des Magens und Anteilen des Dünndarms die häufigste Rekonstruktionstechnik nach Ösophagektomie dar. Die Verfügbarkeit strukturierter Daten zu metachronen Läsionen im Bereich der Interponatschleimhaut ist in der Literatur sehr begrenzt.
Ziele:
Im Rahmen der aktuellen Untersuchung sollen Intervall-Läsionen im Bereich der Interponatmucosa detektiert und beschrieben werden.
Methoden:
Daten aller Patienten, bei denen zwischen 1/2007 und 9/2017 nach Ösophagektomie eine Rekonstruktion durch Colon- (C-IP), ileocolische (IC-IP)- oder Dünndarm (DD-IP)- Interposition erfolgte, wurden analysiert. Die Nachsorge erfolge anhand vorhandener Patienteninformationen, eines strukturierten telefonischen Interviews und Ergebnissen ambulanter endoskopischer Nachsorgeuntersuchungen. Ergänzend wurde ein systematisches Review der Literatur der vergangenen 10 Jahre durchgeführt.
Ergebnisse:
11 Patienten wurden eingeschlossen (w: f = 2: 9). Baseline-Charakteristika: medianes Alter: 66 Jahre (52 – 78). Mortalität 18%. Lost to Follow up: n = 4. Operationsindikation: Malignom: n = 10 (AEG 1: n = 9; SCC: n = 1). Benigne Ursache: n = 1 (Boerhaave-Syndrom). OP-Technik: Interponat-Art: Colon: n = 9, ileocolisch: n = 1, Jejunum: n = 1. Präoperative Koloskopie bei C-IP bekannt: n = 4. Davon Nachweis von Colonpolypen: n = 0. Nachsorge: Informationen verfügbar: 54%. medianes Nachsorgeintervall: 26 Monaten (7 – 78). Befunde der Nachsorge: C-IP: unauffällig: n = 4; Divertikulose im Interponat: n = 1; pseudomembranöse Colitis: n = 1; DD-IP: rezidivierende LGIN-Adenome: n = 1. Review: Casereports zu Intervalläsionen nach 1. CIP: n = 14; 2. DD-IP: n = 0; Pseudomembranöse Interponatkolitis: n = 1. Im Untersuchungszeitraum wurden keine Kohortenstudien mit der spezifischen Fragestellung publiziert.
Schlussfolgerung:
Bei der Nutzung des Dick- und Dünndarms als Ersatzorgan kann es zu organspezifischen Intervallläsionen kommen. Anhand der eigenen Serie sowie der aktuellen Literatur kann derzeit keine Angabe zur Häufigkeit gemacht werden. Insgesamt zeigt sich ein signifikanter Mangel spezifischer Literatur. Entsprechend der Publikationszahl scheinen Läsionen in C-IP häufiger aufzutreten als in DD-IP. Es besteht ein dringender Bedarf an strukturierten Kohortenanalysen.