Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e6
DOI: 10.1055/s-0038-1669225
Vortrag
PS 26 Symptome & Belastungen: Kinder: 07.09.2018 – 16:00 – 17:30 – Hanse Saal
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„Schlaffragebogen für Kinder mit Neurologischen und anderen Komplexen Erkrankungen“ (SNAKE): Identifikation von Cut-Off-Werten zur Steigerung der klinischen Anwendbarkeit in der pädiatrischen Palliativversorgung – vorläufige Ergebnisse

LA Dreier
1   Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Kinderschmerztherapie und Pädiatrische Palliativmedizin, Datteln, Germany
,
B Zernikow
1   Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Kinderschmerztherapie und Pädiatrische Palliativmedizin, Datteln, Germany
,
J Wager
1   Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Kinderschmerztherapie und Pädiatrische Palliativmedizin, Datteln, Germany
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Publication History

Publication Date:
20 August 2018 (online)

Hintergrund:

Kinder mit lebenslimitierenden Erkrankungen und psychomotorischer Beeinträchtigung leiden häufig unter Schlafproblemen. Der validierte „Schlaffragebogen für Kinder mit neurologischen und anderen komplexen Erkrankungen (SNAKE)“ erfasst Schlafprobleme für die fünf Skalen Einschlafstörungen (E), Durchschlafstörungen (D), Arousal-Störungen (A), Tagesschläfrigkeit (T) und Verhaltensstörungen am Tag (V), basierend auf dem Elternurteil.

Ziele:

Ziel ist es, Cut-Off-Werte für die SNAKE-Skalen zu definieren, um klinisch relevante Schlafprobleme identifizieren zu können.

Methode:

Der SNAKE wird bei Aufnahme auf die Kinderpalliativstation ausgefüllt. Zudem schätzt ein Expertenteam das Vorliegen einer Schlafstörung ein (Goldstandard). Cut-off-Werte werden mittels einer ROC-Analyse definiert.

Vorläufige Ergebnisse:

N = 50 Kinder wurden in eine Zwischenauswertung einbezogen (w: n = 30, m: n = 20; Alter: M = 11,1 Jahre). Die Experten schrieben n = 25 Kindern Schlafprobleme zu. Auf den Skalen (D) (Mann-Whitney-U-Test, U = –2,02, p < 0,05) und (T) (Mann-Whitney-U-Test, U = –2,48, p < 0,05) erreichen Kinder mit Schlafproblemen signifikant höhere Skalenwerte als Kinder ohne Schlafprobleme (Expertenurteil). Für beide Skalen können vorläufige Cut-Offs definiert werden (D: AUC = 0,68, p < 0,05; Sensitivität = 0,66, Spezifität = 0,60, Cut-off: 15,5; T: AUC = 0,80, p < 0,05; Sensitivität = 0,85, Spezifität = 0,72, Cut-off: 10,5). Für die restlichen drei Skalen bilden sich vorläufig keine eindeutigen Cut-Off-Werte ab.

Schlussfolgerung:

Die Zwischenauswertung legt nahe, dass sich das Studiendesign eignet, um Cut-Off-Werte festzulegen, die Kinder mit klinisch relevanten Schlafproblemen und Kinder ohne ebendiese zu differenzieren. Ein aussagekräftigeres Ergebnis wird mit größerem Stichprobenumfang nach Abschluss der Rekrutierung (09/2018) erwartet.

Das Projekt wird gefördert durch die Interne Forschungsförderung der Universität Witten/Herdecke.