Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e9-e10
DOI: 10.1055/s-0038-1669236
Vortrag
PS 35 Forschung: 08.09.2018 – 10:30 – 12:00 – Lloyd
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Umgang mit Todeswünschen von Palliativpatient*innen: Entwicklung einer Intervention zur proaktiven Thematisierung und Kompetenzstärkung von Versorgenden

K Kremeike
1   Zentrum für Palliativmedizin, Uniklinik Köln, Köln, Germany
,
G Frerich
1   Zentrum für Palliativmedizin, Uniklinik Köln, Köln, Germany
,
V Romotzky
1   Zentrum für Palliativmedizin, Uniklinik Köln, Köln, Germany
,
M Galushko
1   Zentrum für Palliativmedizin, Uniklinik Köln, Köln, Germany
,
J Strupp
1   Zentrum für Palliativmedizin, Uniklinik Köln, Köln, Germany
,
R Voltz
1   Zentrum für Palliativmedizin, Uniklinik Köln, Köln, Germany
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
20 August 2018 (online)

 

Hintergrund:

Obwohl Mitarbeitende in der Palliativversorgung regelmäßig mit Todeswünschen von Patient*innen konfrontiert werden, herrscht zum Teil große Unsicherheit beim Umgang mit diesen. Daher wurde ein Schulungskonzept zum Umgang mit Todeswünschen entwickelt, pilotiert und evaluiert. Ein im Rahmen der Schulungskonzeption entworfener semi-strukturierter Gesprächsleitfaden soll Versorgenden mehr Sicherheit im Umgang mit möglichen Todeswünschen geben. Dieser Leitfaden, mit dem routinemäßig die Themen Sterben und Tod sowie damit verbundene Sorgen und Nöte angesprochen und eventuell vorhandene Todeswünsche proaktiv erhoben werden können, soll nun weiterentwickelt und sein Einsatz evaluiert werden.

Methode:

  • Weiterentwickeln und Konsentieren des Gesprächsleitfadens mittels Patient*innen- Interviews sowie eines Delphi-Verfahrens mit Expert*innen, Angehörigen und Patientenvertreter*innen

  • Stärken der Kompetenz und Selbstsicherheit von Versorgenden durch Schulungen

  • Qualitative und quantitative Evaluation von Gesprächen unter Einsatz des entwickelten Leitfadens mit Patient*innen, Angehörigen und Versorgenden

Ergebnisse:

Entwicklung eines Leitfadens zum proaktiven An- und Besprechen möglicher Todeswünsche von Patient*innen, der ermöglicht

  • die Sicherheit von Versorgenden im Umgang mit Todeswünschen zu stärken,

  • Faktoren zu identifizieren, die bei Patient*innen einen Todeswunsch begünstigen können und

  • mögliche Therapieoptionen für einen geäußerten Todeswunsch zu ermitteln.

Diskussion:

Die Intervention kann einen Rahmen für offene Diskussionen bieten und eine Basis für die Verbesserung einer vertrauensvollen Versorgenden-Patient*innen-Beziehung, in der schwierige Themen angesprochen werden können. Der Gesprächsleitfaden lässt sich flexibel in andere Ausbildungsprogramme integrieren. Positive und negative Auswirkungen für Patient*innen, Angehörige und Versorgende durch das An- und Besprechen von Todeswünschen werden evaluiert.