Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e18
DOI: 10.1055/s-0038-1669260
Poster
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Unterstützungsbedürfnisse erheben – Entwicklung und Evaluierung einer Schulung für den KOMMA-Ansatz

C Kreyer
1   UMIT – Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik, Department für Pflegewissenschaft und Gerontologie, Hall in Tirol, Austria
,
S Pleschberger
2   GÖG – Gesundheit Österreich GmbH, Wien, Austria
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
20 August 2018 (online)

 

Die Implementierung des KOMMA-Ansatzes in vier Hospiz-/Palliativdiensten in NRW ist Ziel eines praxisorientierten Forschungsprojekts. Dieser nutzerorientierte Ansatz umfasst die Selbsteinschätzung von Bedürfnissen durch Angehörige mittels eines Assessmentbogens. Da dies ein Umdenken erfordert, ist es wichtig, die Mitarbeiter/innen dafür auszubilden. Ziel war die Entwicklung und Evaluierung einer Schulung, um Hospizkoordinator/innen und Palliativpflegekräfte für die Anwendung des KOMMA-Ansatzes in der Praxis zu befähigen.

Auf Basis der englischen Schulung und den Ergebnissen der Validierung des KOMMA-Bogens wurde ein Schulungsdesign entwickelt. Die Schulungsunterlagen wurden übersetzt und an den deutschen Kontext angepasst. Konzepte für eine Multiplikator/inn/en/schulung und eine Anwender/innen/schulung wurden entwickelt und erprobt. Zur Evaluierung wurden eine Gruppendiskussion mit den Multiplikatorinnen (n = 6) durchgeführt sowie eine schriftliche Befragung der Mitarbeiter/innen (n = 17).

Sechs Multiplikatorinnen nahmen an der Multiplikator/inn/en/schulung teil und führten daraufhin die Anwender/innen/schulung durch. Letztere bestand aus einem dreischrittigen Vorgehen:

  1. Basismodul,

  2. Praktischer Einsatz bei 2 – 3 Angehörigen,

  3. Follow up.

Die Multiplikatorinnen schätzten sich als gut vorbereitet für die Durchführung der Schulungen ein. Die Schulungsunterlagen wurden als klar und nützlich eingestuft. Die Mitarbeiter/innen beurteilten die Schulung als sehr gut bis gut: insbesondere das dreischrittige Vorgehen wurde als sehr sinnvoll bewertet. Zeitlich war es z.T. nicht möglich, den KOMMA-Ansatz bei mehr als einem Angehörigen zu erproben.

Das Schulungskonzept hat sich bewährt, um Mitarbeiter/innen ambulanter Palliativteams auf den KOMMA-Einsatz vorzubereiten. Zwischen der Basisschulung und dem Follow up sollte mehr Zeit eingeplant werden, damit es gelingt, den KOMMA-Ansatz praktisch zu erproben und die ersten Erfahrungen im Follow up zu besprechen.