Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e18-e19
DOI: 10.1055/s-0038-1669262
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Explorative Mixed-Methods-Studie zu Sedierung am Lebensende außerhalb der spezialisierten Palliativversorgung – Studienprotokoll

S Meesters
1   Klinikum der Universität München, Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, München, Germany
,
A Bolzani
1   Klinikum der Universität München, Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, München, Germany
,
C Bausewein
1   Klinikum der Universität München, Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, München, Germany
,
E Schildmann
1   Klinikum der Universität München, Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, München, Germany
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Publication History

Publication Date:
20 August 2018 (online)

 

Hintergrund:

Sedierung zur Linderung von Leiden an anderweitig nicht kontrollierbaren Symptomen am Lebensende ist eine häufige und gleichzeitig kontrovers diskutierte Praxis. Für Deutschland liegen bisher keine, international wenige empirische Daten zu Praxis und Herausforderungen von Sedierung am Lebensende in der allgemeinen Palliativversorgung (PV) vor.

Ziele:

  1. Beschreibung der Häufigkeit und Charakteristika verschiedener Formen von Sedierung in den letzten sieben Lebenstagen in ausgewählten Krankenhausabteilungen (außer Palliativstationen) und Pflegeheimen.

  2. Untersuchung von Erfahrungen, Herausforderungen und potentiellen Unterstützungsmaßnahmen aus Sicht der betreuenden Ärzte und Pflegenden.

  3. Evaluation publizierter Leitlinien zu Sedierung am Lebensende bezüglich der Anwendbarkeit auf Settings der allgemeinen PV.

Methodik:

Sequential Explanatory Design:

  1. Multizentrische retrospektive Aktenanalyse der in Krankenhausabteilungen (geplant n = 500) und Pflegeheimen (geplant n = 650) in den letzten Jahren Verstorbenen. Erfasst werden Benzodiazepine, Neuroleptika sowie Opioide: Dosis, Applikationsweg, Dauer, Indikation, Bezeichnung der Therapie, Entscheidungsfindung und Symptomverlauf. Analyse mittels deskriptiver Statistik und multipler Regressionsanalyse.

  2. Basierend auf den Ergebnissen: Qualitative semistrukturierte Interviews und Fokusgruppen mit betreuendem Fachpersonal in Krankenhäusern und Pflegeheimen; Analyse mittels Framework Methode.

  3. Komparative Analyse der Ergebnisse mit publizierten Leitlinien zu Sedierung am Lebensende.

Diskussion:

Die Studienergebnisse werden eine erste Bestandsaufnahme der Handlungspraxis und möglicher Herausforderungen von Sedierung am Lebensende in der allgemeinen PV in Deutschland liefern. Darüber hinaus können sie dazu beitragen, Leitlinien und andere Unterstützungsangebote für Ärzte und Pflegende in der allgemeinen PV anzupassen oder neu zu entwickeln.

Gefördert durch Bundesministerium für Bildung und Forschung (SedEol).