Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e20
DOI: 10.1055/s-0038-1669267
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Humorinterventionen in der Palliativmedizin: Eine Literaturübersicht

L Linge-Dahl
1   Klinik für Palliativmedizin, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Germany
,
S Heintz
2   Psychologisches Institut, Universität Zürich, Zürich, Switzerland
,
W Ruch
2   Psychologisches Institut, Universität Zürich, Zürich, Switzerland
,
L Radbruch
1   Klinik für Palliativmedizin, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Germany
3   Klinik für Palliativmedizin, Malteser Hospital Seliger Gerhard Bonn/Rhein-Sieg, Bonn, Germany
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Publication History

Publication Date:
20 August 2018 (online)

 

Hintergrund:

Das Hauptziel der Palliativmedizin besteht darin, die Lebensqualität der Patienten, welche unter einer lebensbegrenzenden Erkrankung leiden, zu optimieren. Dies beinhaltet ebenfalls psychosoziale und spirituelle Aspekte. Untersuchungen ergaben, dass Humor und Lachen positiv mit Lebenszufriedenheit und anderen Aspekten von Wohlbefinden korrelieren, und dass Symptome durch humorvolle Eindrücke gelindert werden können. In Kinderkliniken und teilweise auch in Seniorenheimen wurden bereits Besuche von Klinikclowns dazu verwendet, das Wohlbefinden der Patienten bzw. Bewohner zu verbessern.

Ziele:

Das Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, die vorliegenden Studien zu Humorinterventionen und -erfassung in der Palliativmedizin zu evaluieren und daraus Schlüsse für zukünftige Studien zu ziehen.

Methoden:

Durch eine systematische Literaturanalyse von vier Datenbanken wurden 14 Studien zu dem Thema gefunden. Einschlusskriterien waren peer-reviewed, englischsprachige Studien zu Humorinterventionen oder Diagnostik in einem palliativen Kontext.

Ergebnisse:

Zwei Studien zu Humorinterventionen und 12 Studien zur Humorerfassung wurden ausgewählt. Die meisten erfassten die Sicht von Humor in der Palliativmedizin aus der Patientenperspektive. Die Ergebnisse zeigten positive Auswirkungen von Humor auf Patienten, Angehörige und Mitarbeiter. Humor wurde weitestgehend als angemessen und hilfreich wahrgenommen.

Schlussfolgerungen:

Obwohl Humorinterventionen hilfreich für Patienten, Angehörige und Mitarbeiter in der Palliativmedizin zu sein scheinen, sind Nachweise über eine wissenschaftliche Prüfung dieses Effektes spärlich. Weitere Forschungsarbeiten sind nötig um eine solide wissenschaftliche Grundlage für die Implementierung von Humor und Lachen in der Palliativpflege zu schaffen.