Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e23
DOI: 10.1055/s-0038-1669276
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das Ende ist wichtig in allen Dingen – Plädoyer für alternative Konzepte in der palliativen Patientenversorgung in ländlichen Räumen

M Pohling
1   Gemeinschaftspraxis Carla Martin, Drs. med. Ekkehard Martin & Ilka Troche-Polzien, Lehre, in Zusammenarbeit mit „Die Zwei“ Pflegedienst in Lehre Diakonie Station Braunschweig, Filiale Cremlingen und Altenheim „Haus Wartburg“ Lehre, Germany
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M Martin
1   Gemeinschaftspraxis Carla Martin, Drs. med. Ekkehard Martin & Ilka Troche-Polzien, Lehre, in Zusammenarbeit mit „Die Zwei“ Pflegedienst in Lehre Diakonie Station Braunschweig, Filiale Cremlingen und Altenheim „Haus Wartburg“ Lehre, Germany
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C Martin
1   Gemeinschaftspraxis Carla Martin, Drs. med. Ekkehard Martin & Ilka Troche-Polzien, Lehre, in Zusammenarbeit mit „Die Zwei“ Pflegedienst in Lehre Diakonie Station Braunschweig, Filiale Cremlingen und Altenheim „Haus Wartburg“ Lehre, Germany
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Publication History

Publication Date:
20 August 2018 (online)

 

Unser Beitrag richtet den Blick auf die palliative Versorgung im ländlichen Raum der Bundesrepublik. Konstitutiv ist in diesem Kontext die auf praktischer Erfahrung basierende These, dass der in den letzten Jahren forcierte Ausbau palliativer Einrichtungen den tatsächlichen Bedarf bislang nicht vollständig deckt. Anhand von Beispielen plädieren die Autoren für den Ausbau alternativer palliativer Versorgung in Kooperation mit ambulanten Pflegediensten und stationären Pflegeeinrichtungen. Besonders unter Entwicklung steigender Kosten und sich verändernder Strukturen in der medizinischen Versorgung, insbesondere im ländlichen Raum in der BRD, bieten alternative Konzepte zur palliativen Versorgung Chancen zur Aufrechterhaltung und Verbesserung flächendeckender Betreuung von PatientInnen und Angehörigen und ermöglichen eine würdevolle Begleitung auf den letzten Lebenswegen. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden ist nicht nur das Engagement der praktisch Tätigen ausschlaggebend. Vielmehr müssen alternative Denkansätze auch auf institutioneller Ebene, im Finanz- und im politischen System verfolgt werden. Die finanzielle Belastung Angehöriger sowie administrative Verordnungen stellen hier Hürden für eine würdige Versorgung und Gleichbehandlung von PalliativpatientInnen dar. Ein Umdenken in der PalliativPatientInnen-Versorgung, unter Nutzung bestehender Ressourcen, finanziell wie emotional kann eine gelungene Alternative zum Ausbau vollstationärer Einrichtungen, insbesondere in strukturschwachen Regionen, bedeuten. Alternative Konzepte der palliativen Versorgung sind an den Bedürfnissen von Menschen und Regionen auszurichten und zu entwickeln und in den Fokus wissenschaftlicher Arbeit aufzunehmen. Im Kontext aktueller Entwicklungen scheinen alternative Denkansätze unausweichlich. Und so erfordern sich verändernde Strukturen auch eine Veränderung und Flexibilität in der modernen Palliativ-Versorgung.

Diese Veränderung ist im Sinne für die Betroffenen wünschenswert.