Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e24
DOI: 10.1055/s-0038-1669279
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Implementierung der Handlungsempfehlung Sterbephase (HES) auf 4 Pilotstationen der Universitätsmedizin Mainz – Einfluss auf die Patientenbetreuung?

U Reinholz
1   Universitätsmedizin der JGU Mainz, Interdisziplinäre Abteilung für Palliativmedizin, Mainz, Germany
,
Z Oftring
1   Universitätsmedizin der JGU Mainz, Interdisziplinäre Abteilung für Palliativmedizin, Mainz, Germany
,
A Vogt
1   Universitätsmedizin der JGU Mainz, Interdisziplinäre Abteilung für Palliativmedizin, Mainz, Germany
,
M Weber
1   Universitätsmedizin der JGU Mainz, Interdisziplinäre Abteilung für Palliativmedizin, Mainz, Germany
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Publication History

Publication Date:
20 August 2018 (online)

 

Fragestellung:

Das HES-Dokument (ehem. LCP) wurde im Januar 2016 auf 4 internistischen Pilotstationen der Universitätsmedizin Mainz eingeführt. Welche Veränderungen in der Dokumentation und der Betreuung Sterbender können anhand der Dokumentenauswertung mittels Base und Post Review festgestellt werden?

Methodik:

Vor und nach Einführung des HES-Dokumentes wurden dem ehemals eingesetzten Base- und Post Review (zum ehem. LCP gehörend) entsprechend 80 Patientenakten (20 je Station) sowie 57 HES-Dokumente auf 12 definierte Qualitätsmerkmale (wie z.B. Kommunikation und Erläuterung des Betreuungsplans, Medikation, therapeutische Interventionen, Ernährung und Hydratation etc.) hin gesichtet.

Ergebnisse:

Zwischen Januar 2016 und Januar 2018 wurden insgesamt 3794 Patienten auf den Pilotstationen betreut. Von den 286 Sterbefällen wurden 65 (23%) gemäß der HES behandelt Der Vergleich der Akten vor und nach Einführung zeigt eine Verbesserung der Dokumentation. Es ist ersichtlich, dass nach Einführung der HES öfter Bedarfsmedikation für die 5häufigsten Symptome in der Sterbephase angeordnet wird. Es ist zudem häufiger dokumentiert, ob der Patient weiß, dass er im Sterben liegt und ob er über den Behandlungsplan informiert ist.

Schlussfolgerung:

Die Einführung der HES verbessert die Betreuungssituation Sterbender auf Akutstationen, da nun in über 80% der Fälle routinemäßig Bedarfsmedikation angeordnet wird. Ebenso schafft die strukturiertere Dokumentation eine verbesserte Arbeitsgrundlage für das betreuende Team.