Implementierung der Handlungsempfehlung Sterbephase (HES) auf 4 Pilotstationen der Universitätsmedizin Mainz – Zufriedenheit und subjektive Bewertung der Betreuungsabläufe bei Sterbenden aus Sicht der Pflege

Fragestellung:

Das HES-Dokument (ehem. LCP) wurde im Januar 2016 auf 4 internistischen Pilotstationen der Universitätsmedizin Mainz eingeführt. Welche Veränderungen in der Betreuung Sterbender können anhand einer schriftlichen Mitarbeiterbefragung festgestellt werden?

Methodik:

Vor und nach Einführung des HES-Dokumentes wurden die Mitarbeiter der Pilotstationen gebeten, an einer schriftlichen, anonymen Befragung teilzunehmen. Es sollten 5 Aussagen zur Entscheidungsfindung bei Schwerkranken und 11 allgemeine Aussagen zur Betreuung in der Sterbephase anhand einer Prozentskala bewertet werden.

Ergebnisse:

Zwischen Januar 2016 und Januar 2018 wurden insg. 3794 Patienten auf den Pilotstationen betreut. Von den 286 Sterbefällen wurden 65 (23%) gemäß der HES behandelt. An der Befragung nahmen 27 Mitarbeiter vor und 14 nach Einführung der HES teil. Bei der Auswertung der Fragebögen zeigt sich dabei für 15 von 16 Aussagen eine Verbesserung; hier auch bzgl. der Mitarbeiterzufriedenheit mit Entscheidungsprozessen. Einzig zu der Frage, ob die Vorbehandler über den kritischen Zustand des Patienten informiert werden, zeigt sich keine Veränderung. Von 14 befragten Mitarbeitern möchten 12 das HES-Dokument weiterhin auch in Zukunft anwenden.

Schlussfolgerung:

Die Ergebnisse legen nahe, dass die Einführung der HES die Betreuungssituation Sterbender auf Akutstationen unabhängig vom Einsatz des HES-Dokumentes verbessert und die Zufriedenheit des Betreuungsteams aus Sicht der Pflege erhöht.