Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e25
DOI: 10.1055/s-0038-1669282
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Identifizierung von PatientInnen mit Palliativbedürfnissen im Rahmen der frühzeitigen Integration von Palliative Care in die stationäre Versorgung onkologischer PatientInnen

T Steinberg
1   Klinikum Nürnberg, Palliativstation, Nürnberg, Germany
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Publication Date:
20 August 2018 (online)

 

Fragestellung:

Inwiefern stellt der ‚Integrated Palliative Care Outcome Scale' (IPOS) als klassisches Instrument zur Outcome-Messung eine Alternative zu den bereits vorhandenen Instrumenten zur Identifizierung von onkologischen PatientInnen mit speziellen palliativen Bedürfnissen im stationären Setting dar?

Methodik:

Um die Validität des IPOS bei der Identifizierung von onkologischen PatientInnen mit palliativen Bedürfnissen nachzuweisen, wurde er einerseits formal mit den international bekannten Instrumenten PIG, SPICT, NECPAL und RADPAC verglichen. Andererseits wurde am Klinikum Nürnberg eine empirische Studie durchgeführt, bei der 216 PatientInnen und deren jeweilige professionelle BetreuerInnen unter Verwendung des IPOS befragt wurden.

Ergebnis:

Die Ergebnisse der durchgeführten Studie machen deutlich, dass ein großer Anteil der interviewten PatientInnen mehr oder weniger stark ausgeprägte palliative Bedürfnisse hat.

Allgemeine palliative Bedürfnisse fallen unter die allgemeine Palliativversorgung (APV) und liegen somit im Zuständigkeitsbereich der onkologischen Primärstationen. Um PatientInnen, die aufgrund ihrer komplexen oder auch komplizierten Probleme eine spezialisierte Palliativversorgung (SPV) benötigen, anhand des IPOS identifizieren zu können, ist die Festlegung eines bestimmten Grenzwertes oder Cut-Off-Points nötig, bei dessen Erreichen bzw. Überschreitung ein Bedarf an spezialisierter Palliativversorgung wahrscheinlich vorhanden ist. Diesen Grenzwert gilt es zu bestimmen.

Schlussfolgerung:

Der IPOS ist ein valides Instrument zur frühzeitigen Identifizierung von onkologischen PatientInnen mit palliativen Bedürfnissen. Um PatientInnen mit Bedarf an SPV im stationären Setting effizient, praxisnah und in der Breite identifizieren zu können, wäre die verbindliche Festlegung eines Cut-Off-Points sowie der flächendeckende (internationale) Einsatz des IPOS als Instrument zur frühzeitigen Identifizierung notwendig und wünschenswert.