Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e27
DOI: 10.1055/s-0038-1669289
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Parliamentarians portraying palliative patients. Eine qualitative Studie

J Fischer
1   Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria
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Publication Date:
20 August 2018 (online)

 

Die Palliativversorgung in Deutschland wird zunehmend gesetzlich reguliert. Der Regulierung vorgelagert ist die Arbeit der Mitglieder des Deutschen Bundestages, deren Vorstellung von den Bedürfnissen und Interessenlagen von Palliativpatient*innen in die Gesetzgebung einwirken. Dies lässt die Frage aufkommen, wie es um jene Vorstellungen bestellt ist.

Entlang repräsentationstheoretischer Annahmen wird mit dieser Studie das Bild, welches Abgeordnete während ihrer repräsentativen Arbeit im Parlament von Palliativpatient*innen entwerfen, untersucht. Konstruktivistische Theorieansätze verstehen Interessenvertretung als einen Prozess, der die Repräsentierten als eine interessenhomogene Gruppe erscheinen lässt. Gleichzeitig betonen Forschung wie auch Praxis die Heterogenität von Palliativpatient*innen und erklären dies mit der großen Alterspanne der Patient*innen, den unterschiedlichen Krankheitsbildern und -verläufen, den vielzähligen (oft ideologisch geprägten) Vorstellungen von gutem Sterben, etc. Die Ergebnisse meiner der Studie werden vor dem Hintergrund der vermeintlichen Unvereinbarkeit der Ausgangslagen diskutiert.

Für die qualitative Studie werden relevante Drucksachen (n= 145) der 16., 17. und 18. Wahlperiode des Deutschen Bundestages mittels Interpretive Policy Analysis ausgewertet. Neben Plenarprotokollen dienen Anträge, Anfragen, Berichte, Gesetzesentwürfe sowie Antworten und Unterrichtungen der Bundesregierung als Datenquellen.