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DOI: 10.1055/s-0038-1669299
Implementierung eines Ansatzes um Bedürfnisse von Angehörigen in der häuslichen Hospiz- und Palliativversorgung systematisch zu erfassen (KOMMA)
Publication History
Publication Date:
20 August 2018 (online)
Hintergrund:
Bedürfnisse von Angehörigen in der häuslichen Hospiz- und Palliativversorgung zu erfassen und aufzunehmen ist das Anliegen eines praxisorientierten Forschungsprojektes in NRW. Ein in England entwickelter Ansatz zur Unterstützung Angehöriger (Carer Support Needs Assessment Tool-CSNAT) wurde übersetzt & validiert, und als KOMMA-Ansatz in Hospiz-/Palliativdiensten an drei Standorten in NRW implementiert.
Ziel:
Erfassen von Herausforderungen, die sich bei der Implementierung eines systematischen Ansatzes in Hospiz- und Palliativdiensten ergeben.
Methode:
Implementierung eines systematischen Ansatzes zur Erfassung von Bedürfnissen Angehöriger in Hospiz-/Palliativdiensten über Multiplikatorentandems (pro Standort eine Koordinatorin des Hospizdienstes sowie eine Pflegekraft aus dem SAPV-Team). Alle Mitbeiter/innen wurden für den Einsatz geschult. Mixed-Methods Approach für wissenschaftliche Begleitforschung; In regelmäßigen Projektforen (n = 5) wurden die Erfahrungen im Implementierungsprozess mit den Multiplikatorinnen reflektiert. Zudem wurden Interviews mit beteiligten Akteuren durchgeführt (n = 8) und inhaltsanalytisch ausgewertet.
Ergebnis:
Der Einsatz von Multiplikatorinnen für die Implementierung erwies sich als sinnvolle Struktur. Systematische Angehörigenarbeit stellte ein Novum für die beteiligten Dienste dar, und wurde häufig aufgrund des Fokus auf Patient/inn/en nachgereiht. Sowohl Hospizdienste als auch SAPV-Teams widmen sich Angehörigen, womit das Zueinander in der Anwendung von KOMMA zu einem zentralen Thema auch der Zusammenarbeit zwischen den Diensten wurde. Angehörigenarbeit in der Leistungserfassung und -vergütung adäquat abzubilden stellte zudem v.a. SAPV-Teams vor Probleme.
Schlussfolgerungen:
Die Heterogenität der Versorgungslandschaft in Deutschland führt zu besonderen Rahmenbedingungen für die Implementierung eines innovativen Ansatzes, zumal sowohl Hospiz- als auch Palliativdienste Angehörigenarbeit leisten.