Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e30
DOI: 10.1055/s-0038-1669299
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Implementierung eines Ansatzes um Bedürfnisse von Angehörigen in der häuslichen Hospiz- und Palliativversorgung systematisch zu erfassen (KOMMA)

S Pleschberger
1   Gesundheit Österreich/The Austrian Public Health Institute, Wien, Austria
,
C Kreyer
2   Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik, Dep. für Pflegewissenschaft und Gerontologie, Hall i. T., Austria
,
G Graf
3   Hospizbewegung Düren-Jülich e.V., Düren, Germany
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
20 August 2018 (online)

 

Hintergrund:

Bedürfnisse von Angehörigen in der häuslichen Hospiz- und Palliativversorgung zu erfassen und aufzunehmen ist das Anliegen eines praxisorientierten Forschungsprojektes in NRW. Ein in England entwickelter Ansatz zur Unterstützung Angehöriger (Carer Support Needs Assessment Tool-CSNAT) wurde übersetzt & validiert, und als KOMMA-Ansatz in Hospiz-/Palliativdiensten an drei Standorten in NRW implementiert.

Ziel:

Erfassen von Herausforderungen, die sich bei der Implementierung eines systematischen Ansatzes in Hospiz- und Palliativdiensten ergeben.

Methode:

Implementierung eines systematischen Ansatzes zur Erfassung von Bedürfnissen Angehöriger in Hospiz-/Palliativdiensten über Multiplikatorentandems (pro Standort eine Koordinatorin des Hospizdienstes sowie eine Pflegekraft aus dem SAPV-Team). Alle Mitbeiter/innen wurden für den Einsatz geschult. Mixed-Methods Approach für wissenschaftliche Begleitforschung; In regelmäßigen Projektforen (n = 5) wurden die Erfahrungen im Implementierungsprozess mit den Multiplikatorinnen reflektiert. Zudem wurden Interviews mit beteiligten Akteuren durchgeführt (n = 8) und inhaltsanalytisch ausgewertet.

Ergebnis:

Der Einsatz von Multiplikatorinnen für die Implementierung erwies sich als sinnvolle Struktur. Systematische Angehörigenarbeit stellte ein Novum für die beteiligten Dienste dar, und wurde häufig aufgrund des Fokus auf Patient/inn/en nachgereiht. Sowohl Hospizdienste als auch SAPV-Teams widmen sich Angehörigen, womit das Zueinander in der Anwendung von KOMMA zu einem zentralen Thema auch der Zusammenarbeit zwischen den Diensten wurde. Angehörigenarbeit in der Leistungserfassung und -vergütung adäquat abzubilden stellte zudem v.a. SAPV-Teams vor Probleme.

Schlussfolgerungen:

Die Heterogenität der Versorgungslandschaft in Deutschland führt zu besonderen Rahmenbedingungen für die Implementierung eines innovativen Ansatzes, zumal sowohl Hospiz- als auch Palliativdienste Angehörigenarbeit leisten.