Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e33
DOI: 10.1055/s-0038-1669306
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das „Palliativ-Notbett“ Modell in Köln – eine retrospektive 2-Jahres-Analyse

T Joist
1   Palliativteam SAPV Köln, Köln, Germany
,
S Wagner
1   Palliativteam SAPV Köln, Köln, Germany
,
A Wille-Friederichs
1   Palliativteam SAPV Köln, Köln, Germany
,
A Buscham
2   St. Marien Krankenhaus, Lungenklinik, Köln, Germany
,
C Balboni
2   St. Marien Krankenhaus, Lungenklinik, Köln, Germany
,
A Schlesinger
2   St. Marien Krankenhaus, Lungenklinik, Köln, Germany
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Publication History

Publication Date:
20 August 2018 (online)

 

Die SAPV ermöglicht fast immer die Versorgung Sterbender in der häuslichen Umgebung bis zum Tod. Manchmal brechen aber die Versorgungstrukturen unter der Last des Sterbens unvorhersehbar plötzlich zusammen. Hospize und Palliativstationen stehen für Notaufnahmen- insbesondere nachts und am Wochenende – regelhaft nicht zur Verfügung.

Das Konzept des „Palliativ-Notbett“:

Durch die sektorenübergreifende Zusammenarbeit zwischen der SAPV Köln rrh. und dem St. Marien KH., Lungenklinik Köln- Nord wurde ein Konzept entwickelt, um Patienten ohne die üblichen diagnostischen Routine-Aufnahmeprozeduren zu jeder Tages- und Nachtzeit schnell in die Obhut einer allgemein internistischen Klinik mit palliativmedizinscher Kompetenz zu bringen.

Forschungsfrage und Methode:

Die retrospektive Analyse nach 24 Monaten Arbeit mit diesem Konzept soll klären, in welchem Umfang das Modell angewandt wurde und wesentliche demographische Daten darstellen.

Ergebnisse:

Vom 1.1.2016 bis zum 31.12.2017 wurden 47 Patienten in das „Palliativ-Notbett“ stationär aufgenommen, wovon 40 Patienten durch den stationären Palliativ-Konsildienst betreut wurden. 22 Patienten verstarben durchschnittlich innerhalb von 5,63 Tagen. Von den 25 nicht verstorbenen Patienten wurden 15 Patienten in ein Hospiz verlegt. 6 Patienten wurden entweder in eine andere Klinik oder ein Heim verlegt. 4 Patienten konnten wieder in die häusliche Umgebung entlassen werden.

Schlussfolgerungen:

In der Sterbephase von Palliativpatienten kommt es regelmäßig zu Notfallsituationen, die ein Verbleiben in der häuslichen Umgebung auch mit SAPV nicht mehr erlauben. Da hoch spezialisierte stationäre Palliativstrukturen häufig für Notaufnahmen am Wochende und nachts nicht zur Verfügung stehen können, hat sich durch die enge Verzahnung von SAPV und einem Krankenhaus der Regelversorgung das Kölner „Palliativ-Notbett“, als praktikable und notwendige Lösung für die besonderen Bedürfnisse von akut stationär zu versorgenden Palliativpatienten bewährt.