Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e33-e34
DOI: 10.1055/s-0038-1669308
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wie misst man Qualität in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV)? Ergebnisse einer Expertentagung in Köln

T Joist
1   Palliativteam SAPV Köln, Köln, Germany
2   Verbund der SAPV Teams Nordrhein (VSTN) e.V., Viersen, Germany
,
A Bitschnau-Lueg
2   Verbund der SAPV Teams Nordrhein (VSTN) e.V., Viersen, Germany
3   Palliativteam SAPV Rheinerft, Brühl, Germany
,
U Grabenhorst
2   Verbund der SAPV Teams Nordrhein (VSTN) e.V., Viersen, Germany
4   Home Care Linker Niederrhein, Viersen, Germany
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Publication History

Publication Date:
20 August 2018 (online)

 

Problemstellung:

Versorgungs- Struktur und Ergebnisqualität sind wesentliche Elemente, um zu entscheiden, ob die eingesetzten medizinischen Maßnahmen sinnvoll, wirtschaftlich und ausreichend sind. Im Bereich der Palliativmedizin wurden entsprechende Indikatoren in der S3- Leitlinie Palliativmedizin bei onkologischen Erkrankungen definiert. Für die relativ neue ambulante Versorgungstruktur der SAPV sind solche Elemente nur sehr eingeschränkt zu übertragen.

Methode:

Bei einer Arbeitstagung von Hausärzten, SAPV-Teams, Pflegediensten, ehrenamtlichen Hospizmitarbeitern, Anbietern von „Palliativ“- Software und MDK-Mitarbeitern wurden Indikatoren der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität, die von SAPV Teams zu fordern sind, diskutiert und festgelegt.

Forschungsfrage:

Aufgrundlage der vorhandenen wissenschaftlichen Daten, wurden praktikable Qualitätsindikatoren und -marker für die SAPV Teams festgelegt.

Ergebnisse:

Durch eine anspruchsvolle Strukturqualität wird der Boden für die notwendigen Prozessstandards bereitet. Infrage kommende Parameter für die Qualitätsmessung der Versorgung:

  1. Können Patienten dort versterben, wo sie es wünschen.

  2. Aufnahmezeitpunt in die SAPV nach Anmeldung.

  3. Werden die Strukturvorgaben in Hinblick auf Multiprofessionalität, technische Anforderungen z.B. Pumpentherapie und Teamsitzungen wie z.B. ethische Fallkonferenzen und Supervisionen erfüllt.

  4. Gibt es ein Benchmarking mit vergleichbaren Teams.

  5. Besteht eine zuverlässige Erreichbarkeit von Koordinationsbüro, Pflegekräften und Ärzten.

  6. Weitere Parameter können Strukturen vor Ort berücksichtigend zur Qualitätsmessung herangezogen werden.

Schlussfolgerungen:

SAPV nimmt einen immer größeren Stellenwert im Bereich der ambulanten Palliativversorgung ein. Die aktuelle Entwicklung der Versorgungslandschaft, mit sehr heterogenen Teams, macht es dringend notwendig genaue Vorgaben und Kontrollinstrumente sowohl für die Zulassung als auch die laufenden Versorgung der SAPV-Teams festzulegen.