Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e35
DOI: 10.1055/s-0038-1669313
Poster
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Symptomkontrolle und Krankheitsbewältigung aus Sicht von Patienten und Angehöriger mit therapierefraktärer Atemnot

M Schunk
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, München, Germany
,
A Schuster
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, München, Germany
,
S Streitwieser
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, München, Germany
,
B Haberland
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, München, Germany
,
S Tänzler
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, München, Germany
,
Z Syunyaeva
2   Klinikum der Universität München, Medizinische Klinik V, München, Germany
,
RM Huber
2   Klinikum der Universität München, Medizinische Klinik V, München, Germany
,
C Bausewein
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, München, Germany
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
20 August 2018 (online)

Fragestellung:

Durch die Behandlung in der Atemnot-Ambulanz sollen Patienten durch Anleitung zum Selbstmanagement, Atemübungen oder Medikamente einen besseren Umgang mit Atemnot erlernen. Ziel dieser Untersuchung ist, die Erfahrungen der Patienten und ihrer Angehörigen mit der Behandlung in Bezug auf Veränderungen der Symptomkontrolle und Krankheitsbewältigung zu beschreiben.

Methode:

Qualitative semi-strukturierte Interviews mit Patienten und Angehörige einige Wochen nach Abschluss der Behandlung. Sampling-Frame anhand soziodemographischer und krankheitsbezogener Kriterien. Transkription der Interviews und Auswertung mittels qualitativer Inhaltsanalyse (Primäranalyse). Entwicklung der inhaltlichen Kategorien gemischt deduktiv-induktiv unter Verwendung der Strategie der Subsumtion. Zur weiteren Auswertung fand eine Typenbildung (Sekundäranalyse) statt.

Ergebnisse:

16 Interviews mit Patienten und 9 mit Angehörigen. Bildung eines Kategoriensystems aus 8 Ober- und 23 Unterkategorien. Die Oberkategorie „Profitieren durch die Atemnot-Ambulanz“ umfasst zwei Dimensionen, (i) die Erfahrung von Verbesserungen im Symptommanagement sowie (ii) ein erweiterter Nutzen in Form einer Verbesserung der psychischen Krankheitsbewältigung. Eine als erfolgreich erlebte Teilnahme ist verbunden mit persönlichen Faktoren (Vorhandensein eines mittleren bis hohen Leidensdrucks, Akzeptanz der Schwere der Erkrankung und positive Einstellung zum Selbstmanagement) sowie äußeren Faktoren (stabiler Krankheitsverlauf zum Zeitpunkt der Behandlung, eher frühes Erkrankungsstadium, wenig Vorerfahrungen im Umgang mit der Erkrankung, z.B. Atemphysiotherapie).

Diskussion:

Unterschiedliche Faktoren beeinflussen, ob Betroffene eine Atemnotambulanz als hilfreich erleben. Das Wissen darum kann helfen, künftige Interventionen zur Stärkung des Selbstmanagements noch effektiver und patientenzentrierter zu gestalten.