Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e40
DOI: 10.1055/s-0038-1669328
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prävalenz multiresistenter Erreger auf einer Palliativstation

V Simons
1   Universität Witten/Hedecke, Fakultät für Gesundheit, Witten, Germany
,
T Strapatsas
2   HELIOS Universitätsklinikum Wuppertal, Interdisziplinäres Notfallzentrum, Wuppertal, Germany
,
B Ghebremedhin
3   HELIOS Universitätsklinikum Wuppertal, Institut für Medizinische Labordiagnostik, Wuppertal, Germany
,
O Schmalz
4   HELIOS Universitätsklinikum Wuppertal, Abteilung für Onkologie und Palliativmedizin, Wuppertal, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
20 August 2018 (online)

 

Fragestellung:

Die zunehmende Verbreitung multiresistenter Organismen (multi drug resistant organism, MDRO) hat große Auswirkungen auf die Gesundheitssysteme weltweit. Während die Häufigkeit von methicillin-resistenten-Staphylokokken (MRSA) abnimmt, stellen multiresistente gramnegative Erreger (MRGN), sowie Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) eine zunehmende Bedrohung dar. Weder zur Prävalenz in einem palliativmedizinischen Kollektiv noch zur Auswirkung auf die Versorgung am Lebensende existieren verlässliche Daten.

Methodik:

In einer prospektiven Kohortenanalyse wurden Patienten bei Aufnahme auf die Palliativstation rektal, nasal, perianal sowie von Leisten und Wunden abgestrichen. Die Abstriche wurden wöchentlich wiederholt. Neben Basisdaten wie Hauptdiagnose, Alter und Aufenthaltsdauer wurden ECOG und Palliativ prognostic Score erfasst.

Weitere Diagnostik erfolgte nach klinischer Notwendigkeit, wobei der zu erwartenden therapeutischen Konsequenz vor dem Hintergrund von Prognose und Präferenzen der Patienten Rechnung getragen wurde.

Ergebnisse:

Im Zeitraum von einem Jahr konnten 311 Patienten eingeschlossen werden. Das mediane Alter betrug 72 Jahre (38 – 100J), die mediane Verweildauer betrug 13 Tage (0 – 72T). Für VRE zeigte sich eine Prävalenz von 7%, für MRSA 2%, für 3 MRGN von 5%.

Schlussfolgerung:

In dieser prospektiven Studie wurde erstmals systematisch die Prävalenz von MDRO auf einer Palliativstation erfasst. Für alle MDRO zeigen sich höhere Prävalenzen als im normalen Krankenhauskollektiv. Die Auswirkungen auf Lebensqualität und Prognose vor dem Hintergrund aktueller Isolationsprotokolle wird in weiteren Studien untersucht.