Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 93
DOI: 10.1055/s-0038-1671028
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Gynäkologische Onkologie V
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Signifikante Abnahme der EP3-Expression mit zunehmendem Grad der zervikalen intraepithelialen Neoplasie

A Hester
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, LMU München, München, Deutschland
,
M Ritzer
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, LMU München, München, Deutschland
,
C Kuhn
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, LMU München, München, Deutschland
,
E Schmoeckel
2   Klinikum der LMU München, Institut für Pathologie, München, Deutschland
,
D Mayr
2   Klinikum der LMU München, Institut für Pathologie, München, Deutschland
,
T Kolben
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, LMU München, München, Deutschland
,
F Dobler
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, LMU München, München, Deutschland
,
J Gallwas
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, LMU München, München, Deutschland
,
C Dannecker
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, LMU München, München, Deutschland
,
S Mahner
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, LMU München, München, Deutschland
,
U Jeschke
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, LMU München, München, Deutschland
,
TM Kolben
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, LMU München, München, Deutschland
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Prostaglandin-vermittelte inflammatorische Reaktionen spielen eine wichtige Rolle in der Tumorgenese verschiedener Malignome. Eine COX-Überexpression mit konsekutiv erhöhten Prostaglandin-E2-Spiegeln konnte auch beim Zervixkarzinom gezeigt werden. Darüber hinaus ist die verminderte Expression des Prostaglandin-E2-Rezeptors EP3 mit einem schlechteren Gesamtüberleben assoziiert. Diese Arbeit untersucht die EP3-Expression bei zervikalen intraepithelialen Neoplasien (CIN) sowie deren prognostische Relevanz bezüglich Progression/Regression der CIN2.

Material und Methoden:

Die EP3-Expression wurde immunhistochemisch auf 120 Proben zervikalen Gewebes mittels des „immuno-reactivity-score“ (IRS) quantifiziert. IRS-Unterschiede wurden mit SPSS mittels Kruskal-Wallis-Test und Mann-Whitney-U-Test auf statistische Signifikanz geprüft.

Ergebnisse:

Es zeigte sich eine signifikant abnehmende EP3-Expression mit zunehmendem Grad der zervikalen Dysplasie. Der Mittelwert des EP3-IRS im gesunden Zervixgewebe lag bei 11,1 (n = 11), der mittlere EP3-IRS betrug bei CIN1 9,7 (n = 40; p = 0,042 vs. gesunde Kontrolle), bei CIN2 6,2 (n = 45; p < 0,001 vs. CIN1) und bei CIN3 4,0 (n = 24, p = 0,001 vs. CIN2). Zwischen Proben von Patientinnen mit progredientem oder regredientem Verlauf einer CIN2 zeigte sich kein signifikanter Unterschied der EP3-Expression (EP3-IRS CIN-Regress: 5,7, n = 26; CIN2-Progress: 6,6, n = 23; p = 0,19).

Zusammenfassung:

Die abnehmende EP3-Expression mit zunehmender dysplastischer Veränderung der Zervix spiegelt sich auch in publizierten Daten zum Zervixkarzinom wieder; hier ist die mittlere EP3-Expression (IRS 2,75) nochmals geringer als bei Patientinnen unserer Studie mit CIN3. Beim Zervixkarzinom ist eine hohe EP3-Expression mit einem negativen Verlauf assoziiert; dies lässt sich jedoch gemäß unserer Daten nicht auf Dysplasien übertragen. Bei Patientinnen mit CIN2 lässt die Höhe der EP3-Expression keine Prognose bezüglich Progress oder Regress zu.