Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 99
DOI: 10.1055/s-0038-1671045
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Gynäkologische Onkologie VII
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neoadjuvante Therapie des Zervixkarzinoms mit dem Angiogeneseinhibitor Bevacizumab: eine monozentrische Auswertung

P Junker
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
,
J Puppe
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
,
F Thangarajah
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
,
C Domröse
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
,
A Cepic
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
,
B Morgenstern
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
,
D Ratiu
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
,
M Hellmich
2   Uniklinik Köln, Institut für medizinische Statistik, Köln, Deutschland
,
P Mallmann
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
,
M Wirtz
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Einleitung:

Das Zervixkarzinom ist weltweit die vierthäufigste Krebserkrankung der Frau. Die Therapie ist schwierig. Im Rezidiv oder bei palliativer Situation konnte der Einsatz des VEGF-Antikörpers Bevacizumab in Kombination mit einer platinhaltigen Chemotherapie eine Verbesserung des Gesamtüberlebens erreichen. Zum neoadjuvanten Einsatz von Bevacizumab existieren keine Daten. An einem Kollektiv von Patientinnen wurde der zusätzlichen Nutzen einer neoadjuvanten Therapie mit dem Angiogenesinhibitor Bevacizumab untersucht und den Effekt auf die Ansprechraten und Operabilität evaluiert.

Methoden:

Für diese Fallserie wurden insgesamt 14 Patientinnen mit einem Zervixkarzinom in den FIGO Stadien 1b1 bis IV ausgewertet, welche eine neoadjuvante Chemotherapie mit Bevacizumab erhielten. Als Vergleichskohorte wurden 16 Patientinnen eingeschlossen, die mit einer konventionellen Chemotherapie therapiert wurden. Die Ansprechraten wurden mittels klinischer Untersuchung, radiologischer Diagnostik und dem SCC Verlauf, sowie durch die pathologische Aufarbeitung der OP-Präparate ermittelt.

Ergebnisse:

Es zeigte sich ein klinisches Ansprechen bei 93,8% (n = 15) der Patientinnen nach konventioneller Therapie und bei 100% (n = 14) der Patientinnen in der Bevacizumabgruppe. Auch die Rate der klinischen Komplettremissionen war in dieser Gruppe höher (42,9% vs. 12,5%; p = 0,072). Die Therapie mit Bevacizumab führte zu einer signifikant besseren Reduktion der Tumorgröße (Δ längster Durchmesser: 3,7 vs. 2,5 cm; p = 0,025). Ein Downgrading konnte immer erreicht werden.

Diskussion:

Insgesamt führte die Therapie mit Bevacizumab zu einem besseren klinischen Ansprechen. Dadurch konnte häufiger die Operabilität verbessert und eine komplette Resektion des Tumors erreicht werden. Aufgrund der kleinen Patientenkohorte sind größere und prospektive Studien notwendig, um den Effekt einer neoadjuvanten Kombinationstherapie mit Bevacizumab zu untersuchen.