Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 100
DOI: 10.1055/s-0038-1671050
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Gynäkologische Onkologie VII
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zum Zusammenhang zwischen Myomgröße (> 10 cm im Vergleich zu < 10 cm) und Beschwerden: Eine retrospektive Analyse bei 3.498 Patientinnen

F Klein
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Gynäkologie mit Zentrum für onkologische Chirurgie, Berlin, Deutschland
,
R Armbrust
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Gynäkologie mit Zentrum für onkologische Chirurgie, Berlin, Deutschland
,
M David
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Gynäkologie mit Zentrum für onkologische Chirurgie, Berlin, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Korreliert die Häufigkeit des Auftretens myomassoziierter Beschwerden bei Frauen mit der Myomgröße (> 10 cm gegenüber ≤10 cm Myomdurchmesser)?

Welche Art der myomassoziierten Beschwerden kommen, insbesondere bei schwerer Symptomausprägung, vor?

Ist ein Zusammenhang der myombedingten Beschwerden und den Myoparametern Größe, Anzahl und Lage der Myome zu erkennen?

Materialien und Methoden:

Basis der Untersuchung ist die Auswertung von Fragebögen von insgesamt 3.498 Myom-Patientinnen einer Berliner Klinik-Myomsprechstunde. Hier ordneten die Patientinnen die Art und die Schwere ihrer Beschwerden auf acht Likert-Skalen (Schwergrade 0 – 10) ein. Diese Angaben wurden dann mit den entsprechenden Sonografie-Befunden korreliert statistisch ausgewertet.

Ergebnisse:

Am häufigsten gaben die Patientinnen die Beschwerdekategorien Blutungsstärke, Schmerzen während der Regelblutung und Schmerzen vor der Regelblutung an. Zwischen der Größe bzw. der Lage der Myome im Ultraschallbefund und den Beschwerdekategorien Blutungsstärke, Dysmenorrhoe, prämenstruellen Schmerzen, Rückenschmerzen und Druckgefühl im Unterbauch konnte kein signifikanter Zusammenhang gefunden werden. Bei der Angabe „Druck auf die Blase“ konnte dagegen sowohl bei einer Größe über 10 cm (p = 0,000) als auch mit der submukösen Lage der Myome (p = 0,035) eine signifikante Korrelation gezeigt werden.

Schlussfolgerungen:

Aufgrund der großen Studienpopulation konnte der Zusammenhang zwischen subjektiven Beschwerden und objektiven Befunden valide überprüft werden.

Es konnte gezeigt werden, dass anders als bisher vermutet, selbst große Myome (> 10 cm) zu keiner signifikanten Änderung des Schweregrades der meisten Beschwerden, ausgenommen der weniger oft genannten Kategorie „Druck auf die Blase“ führen. Somit sollte Parameter nicht als alleiniger Indikator für eine Behandlungsentscheidung herangezogen werden.