Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 131
DOI: 10.1055/s-0038-1671144
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Pränatal- und Geburtsmedizin III
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wertigkeit von international standardisierten Wachstumskurven (INTERGROWTH-21st) bei Feten mit Hypoplastischen Linksherzsyndrom: Perinatale Biometrie und Dopplersonografie sowie kurzfristiges Outcome

O Graupner
1   Frauenklinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Deutschland
,
F Helfrich
1   Frauenklinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Deutschland
,
A Wacker-Gussmann
2   Klinik für Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler, Deutsches Herzzentrum München, Technische Universität München, München, Deutschland
,
E Ostermayer
1   Frauenklinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Deutschland
,
SM Lobmaier
1   Frauenklinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Deutschland
,
JU Ortiz
1   Frauenklinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Deutschland
,
B Haller
3   Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie, Technische Universität München, München, Deutschland
,
R Oberhoffer
4   Zentrum für Präventive Pädiatrie, Technische Universität München, München, Deutschland
,
B Kuschel
1   Frauenklinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Deutschland
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Further Information

Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Geburtsgewicht (GG) und postnataler Kopfumfang (KU) sind bedeutsame Parameter für das Überleben und neurologische Outcome von Kindern mit Hypoplastischen Linksherzsyndrom (HLHS). Bislang publizierte Arbeiten beziehen sich auf eigene Wachstumskurven, wodurch die Vergleichbarkeit der Resultate erschwert wird. Ziel dieser Studie ist die Anwendung international standardisierter Wachstumskurven bei HLHS-Feten.

Material und Methoden:

Retrospektive monozentrische Studie. Mehrlingsschwangerschaften, Fälle mit Schwangerschaftsabbruch oder Chromosomenaberrationen wurden ausgeschlossen. Für die z-Score Berechnung der prä- und postnatalen Biometrie-Werte wurde der INTERGROWTH-21st [1] Kalkulator verwendet. Ebenso wurden Daten zur fetalen Dopplersonografie (Pulsatilitätsindex der Umbilikalarterie, der mittleren Zerebralarterie und cerebroplazentare Ratio) sowie zum kurzfristigen Outcome erhoben.

Ergebnisse:

49 HLHS-Feten (132 Untersuchungen) wurden eingeschlossen. Das mittlere Schwangerschaftsalter bei der Untersuchung betrug 35 ± 3,4 SSW. Der z-Score für den pränatalen KU betrug -0,391 (95%-KI: -0,716 bis -0,066; p = 0,021) und für das fetale Schätzgewicht (EFW) -0,023 (95%-KI: -0,277 bis 0,229; p = 0,853). Das mittlere Schwangerschaftsalter zum Zeitpunkt der Geburt lag bei 38,4 ± 1,0 SSW mit einem GG von 3032 ± 402 g (z-Score: -0,209 ± 0,861; p = 0,107) und einem KU von 33,6 ± 1,5 cm (z-Score: 0,133 ± 1,103; p = 0,430). Die 30 Tages-Überlebensrate betrug 73,3% (33/45). Dabei unterschieden sich die z-Scores der verstorbenen (Gruppe 1) und überlebenden (Gruppe 2) HLHS-Kinder nicht signifikant voneinander. Es zeigte sich keine signifikante Korrelation zwischen den fetalen Dopplerwerten und dem GG bzw. postnatalen KU in beiden Gruppen.

Zusammenfassung:

Wir konnten mittels INTERGROWTH-21st zeigen, dass die Verteilung des EFW bei den beobachteten HLHS-Kindern nahe an der für ein Normalkollektiv erwarteten Verteilung liegt, der KU jedoch tendenziell geringer ausfällt. Diese Beobachtung konnte postnatal nicht bestätigt werden.

1. https://intergrowth21.tghn.org