Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 138
DOI: 10.1055/s-0038-1671167
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Pränatal- und Geburtsmedizin V
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Angiogenetische Charakterisierung von jelly-like Plazenten

C Hofstaetter
1   Frauenklinik, Inselspital, Universität Bern, Bern, Schweiz
,
M Baumann
1   Frauenklinik, Inselspital, Universität Bern, Bern, Schweiz
,
L Raio
1   Frauenklinik, Inselspital, Universität Bern, Bern, Schweiz
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Die jelly-like Plazenta ist ein sonomorphologisches Charakteristikum einer schweren Plazentaalteration welche mit einer hohen fetalen und maternalen Komplikationsrate assoziiert ist. Im Folgenden beschreiben wir eine Serie von solchen Fällen bei welchen auch das angiogenetische Profil bestimmt wurde.

Material und Methode:

Unsere elektronische Ultraschalldatenbank wurde nach dem Kriterium „jelly-like“ Plazenta in den letzten 10 Jahren durchsucht und alle Fälle mit bekannter s-Flt-1/PlGF Ratio in die Studie eingeschlossen. Alle Bilder wurden nochmals befundet. Zusätzlich erfassten wir Dopplerwerte (A. umbilicalis [UA] und uterinae [mean UtA]) und klinische Daten.

Ergebnisse:

Es konnten 24 eingeschlossen werden. Das Gestationsalter bei Einschluss und Geburt war 28,6 ± 3,9 bzw. 29,1 ± 4,1 Wochen. Eine Sectio wurde in 22 (92%) Fällen durchgeführt, in 16 (66,7%) Fällen wegen Präeklampsie mit/ohne HELLP oder IUGR und 6 (33,3%) wegen IUGR. Zwei Schwangerschaften mit früher IUGR kombiniert mit HELLP und fetaler Hirnfehlbildung wurden vorzeitig beendet. Die mediane Ratio war 402 [range 35 – 1095] bei einem s-Flt-1 von 10963 pg/ml [range 3371 – 29633] und einem PlGF von 32 pg/ml [10 – 151]. Bei einem cutoff von 85 waren 22 (92%). Eine signifikante Korrelation fand sich zwischen UA, PlGF (r =-0,70; p < 0,001) und der Ratio (r = 0,41; p < 0,05) und zwischen mean UtA und PlGF (r =-0,43; p < 0,05).

Zusammenfassung:

Das Bild einer sog. „jelly-like“ Plazenta stellt das sonomorphologische Korrelat einer schweren angiogenetischen Störung dar mit entsprechenden Korrelationen zur feto-maternalen Hämodynamik.