Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 149
DOI: 10.1055/s-0038-1671201
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Donnerstag, 01.11.2018
Pränatal- und Geburtsmedizin IX
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bericht aus dem Gutachten Ursachen von Geburtsschäden bei von freiberuflich tätigen Hebammen betreuten Geburten

W Lütje
1   EASK, Frauenklinik, Hamburg, Deutschland
2   BQS, Hamburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Die geburtshilfliche Versorgung durch Hebammen, vor allem die durch freiberuflich tätige, ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus politischer und gesellschaftlicher Diskussionen gerückt. Das Bundesministerium für Gesundheit hat 2017 ein Gutachten zu Ursachen von Geburtsschäden bei von freiberuflich tätigen Hebammen betreuten Geburten in Auftrag gegeben. Ziel war es, die tatsächliche Datenlage zu untersuchen und aus der Analyse Erkenntnisse über Schadensursachen sowie Ansätze für die Verbesserung der Versorgung abzuleiten. Die Ergebnisse des Gutachtens sollen nutzbringend in die Prozesse zur Qualitätssicherung bzw. Fehlervermeidung in der Geburtshilfe eingebracht werden.

Die Ausgangslage bildete neben einer systematischen Literaturrecherche, einer juristischen Untersuchung des Verschuldensgrades in der Geburtshilfe, eine Schadensliste des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. mit 95 Schadensfällen ab 100.000.000 € von 2004 – 2014, Interviews mit Versicherern und Expert*innen des Sektors sowie die Beurteilung der Datenlage zur Situation von freiberuflichen Hebammen in Deutschland.

Zusätzlich wurde eine Onlinebefragung (15.09.-15.12.17) mit geburtshilflich tätigen Hebammen und Ärzt*innen durchgeführt (950 TN).

Die Methodik wurde mit einer Open Space Konferenz (11/2017) sowie einer Diskussionsplattform „Themenmarktplatz“ auf dem Perinatalkongress (12/2017) erweitert. Lösungsansätze und Sicherheitsmaßnahmen zu den Themenbereichen Dokumentation, Sicherheitskultur, Schnittstellen in der Klinik, Qualitäts- und Risikomanagement, klinische/außerklinische Schnittstellen, Aus- Fort- und Weiterbildung wurden erarbeitet, diskutiert und vertiefende Gespräche mit 264 Akteur*innen aus verschiedenen Sektoren geführt.

In dem Kurzvortrag werden die wesentlichen Ergebnisse und Erkenntnisse dargestellt, analysiert und diskutiert.