Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 167
DOI: 10.1055/s-0038-1671256
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Case-Report III
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Adenomyose-assoziiertes Karzinosarkom des Uterus – ein Fallbericht

V Reichert
1   Martin-Luther-Krankenhaus, Gynäkologie und Geburtshilfe, Berlin, Deutschland
,
N Schmidt-Feuerheerd
1   Martin-Luther-Krankenhaus, Gynäkologie und Geburtshilfe, Berlin, Deutschland
,
R Isermann
1   Martin-Luther-Krankenhaus, Gynäkologie und Geburtshilfe, Berlin, Deutschland
,
UA Ulrich
1   Martin-Luther-Krankenhaus, Gynäkologie und Geburtshilfe, Berlin, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Zielsetzungen:

Das Karzinomsarkom des Uterus ist mit ca. 2 – 4% der uterinen Malignome sehr selten. Die 5-Jahres- Überlebensrate beträgt in Abhängigkeit vom Stadium 10 – 30% [1]. Noch seltener sind Karzinosarkome auf dem Boden einer Endometriose. Wir berichten über einen weltweit außergewöhnlichen Fall.

Materialien:

77-jährige Patientin (II. Gravida/II. Para) mit wehenartigen Unterbauchschmerzen seit 6 Monaten. Bisherige diagnostische Maßnahmen wie Zytologie III-g, Konisation, fraktionierte Abrasio und drei Laparoskopien blieben ergebnislos. Bei anhaltenden Schmerzen erfolgte die vaginale Sonografie, hier zeigte sich im Doppler eine myometrane Mehrperfusion. Die Computertomografie ergab einen auffälligen Befund im Uterus. In der Anamnese kein Hinweis auf Endometriose oder postmenopausen Blutung. Punctum maximum des Schmerzens lag direkt im Uterus.

Methoden:

Bei der Patientin wurde die totale laparoskopische Hysterektomie und Salpingo-Oophorektomie beidseits komplikationslos nach unauffälliger Hysteroskopie und fraktionierter Abrasio durchgeführt.

Ergebnisse:

Intraoperativ erschien der Uterus vergrößert, sonst keine Auffälligkeiten. Histologisch zeigte sich ein biphasischer Tumor, größtenteils aus einem schlecht differenzierten Adenokarzinom mit Anteilen eines homologen Stromasarkoms auf dem Boden einer Adenomyose. Die myometrane Infiltrationstiefe betrug 1,6 von 3,5 cm mit umschriebener Lymphangiosis carcinomatosa, Stadium FIGO IA.

Zusammenfassung:

Dieser Fall zeigt, dass Karzinosarkome nicht durch eine spezifische Symptomatik charakterisiert sind. Wenn Symptome und die Ergebnisse der durchgeführten Diagnostik inkongruent erscheinen sollte auch an diese seltene Erkrankung gedacht werden, da hier das Stadium zum Zeitpunkt der Diagnosestellung der wichtigste prognostische Parameter ist.

Referenz:

1. Sando, Z., et al., Carcinosarcoma of the corpus uteri (Malignant Mullerian Mixed Tumor): a case report in Yaounde (Cameroon). Pan Afr Med J, 2013. 16: p. 145.