Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 169
DOI: 10.1055/s-0038-1671261
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Case-Report V
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Transiente Osteoporose im Rahmen der Schwangerschaft

R Stroeder
1   Uniklinik Homburg/Saar, Gynäkologie, Homburg, Deutschland
,
L Gabriel
1   Uniklinik Homburg/Saar, Gynäkologie, Homburg, Deutschland
,
J Radosa
1   Uniklinik Homburg/Saar, Gynäkologie, Homburg, Deutschland
,
I Juhasz-Boess
1   Uniklinik Homburg/Saar, Gynäkologie, Homburg, Deutschland
,
EF Solomayer
1   Uniklinik Homburg/Saar, Gynäkologie, Homburg, Deutschland
,
J Stroeder
2   Uniklinik Homburg/Saar, Radiologie, Homburg, Deutschland
,
A Hamza
1   Uniklinik Homburg/Saar, Gynäkologie, Homburg, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Hintergrund:

Transiente Osteoporose ist eine schmerzhafte zeitlich begrenzte Erkrankung, deren Ursache bislang nicht geklärt wurde. Oftmals tritt sie im Bereich der Hüfte auf, selten sind auch andere knöcherne Bereiche wie die LWS betroffen. Betroffen sind unter anderem Frauen in der Schwangerschaft, diese besonders im 3. Trimenon und während der Stillzeit.

Fallbericht:

Wir möchten von einer 33-jährigen Erstgravida berichten, die sich in der 34. SSW mit akut aufgetretenen über ca. 2 Wochen langsam zunehmenden Belastungsschmerzen im Bereich der linken Leiste und einem hinkenden Gangbild zeigte. Klinisch konnten eine Symphysenlockerung sowie eine Ischiassymptomatik ausgeschlossen werden. Daher wurde im April 2017 eine Magnetresonanztomografie des Beckens veranlasst. Dort zeigt sich ein ausgeprägtes Ödem im Bereich des linken Femurs mit typischen Veränderungen in den T1, T2 und STIR Sequenzen. Eine Entrundung des Hüftkopfes konnte ausgeschlossen werden. Die Patientin wurde aufgefordert vollständig zu Entlasten und erhielt Schmerztherapie bei Bedarf. Durch die Entlastung mittels Stockstützen waren die Schmerzen rasch rückläufig, dennoch wurde sie in der 40. SSW vorzeitig eingeleitet und brachte eine gesunde Tochter zur Welt. Sie musste weitere 6 Wochen postpartal entlasten. Danach wurde eine erneute Kontroll-Magnetresonanztomografie des Beckens durchgeführt. Darin zeigte sich das Ödem komplett rückläufig und die Patientin war bzw. ist immer noch beschwerdefrei.

Schlussfolgerung:

Bei akut auftretenden Hüftschmerzen im dritten Trimenon oder in der Stillzeit sollte an diese seltene Erkrankung gedacht werden und stets eine MRT als Goldstandard veranlasst werden, um mögliche Komplikationen wie Frakturen oder eine avaskuläre Knochennekrose zu vermeiden.