Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 169-170
DOI: 10.1055/s-0038-1671263
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Case-Report V
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Komplette Uterusruptur mit Folge eines Abortes in der 12+4. SSW bei Zustand nach laparoskopischer Myomenukleation

JP Suppelna
1   Universität Witten/Herdecke, Frauenklinik, Marienhospital Witten, Witten, Deutschland
,
T Dagres
1   Universität Witten/Herdecke, Frauenklinik, Marienhospital Witten, Witten, Deutschland
,
S Rehmann
1   Universität Witten/Herdecke, Frauenklinik, Marienhospital Witten, Witten, Deutschland
,
C Mavraganis
1   Universität Witten/Herdecke, Frauenklinik, Marienhospital Witten, Witten, Deutschland
,
S Schiermeier
1   Universität Witten/Herdecke, Frauenklinik, Marienhospital Witten, Witten, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Einleitung:

Die komplette Uterusruptur ist eine Zerreißung der gesamten Uteruswand, sowie des viszeralen Peritoneums. Dieser mit starken Blutungen einhergehende Notfall stellt eine lebensgefährliche Situation für Mutter und Kind während der Schwangerschaft dar. Die Häufigkeit beträgt ca. 1:1500 Geburten. Eine häufige Ursache hierfür ist eine vorangegangene Operation am Uterus. Meistens kommt es während der Wehentätigkeit zu einer Uterusruptur, eher selten ist dies am wehenlosen Uterus der Fall.

Der Fall:

Eine 39-jährige V-Gravida III-Para in der 13. SSW wurde aufgrund von akuten abdominellen Schmerzen im Perinatalzentrum vorstellig. Sonographisch zeigte sich ein missed Abort intracavitär in der rechnerisch 12+4. SSW (SSL 8,2 cm). Die Patientin war Z.n. laparoskopischer Myomenukleation mit Cavumeröffnung vor 2 Jahren und Z.n. Abort in der 17. SSW vor einem Jahr. Die Patientin entwickelte innerhalb einer Stunde ein akutes Abdomen. Sonographisch zeigte sich nun der Fetus in der freien Bauchhöhle mit einem 5 × 5 cm großen Wanddefekt in der Uterushinterwand. Eine unverzüglich durchgeführte Laparoskopie bestätigte die Verdachtsdiagnose einer Uterusruptur. Zur Bergung des Feten sowie zur Rekonstruktion der Uterushinterwand erfolgte der Zugang über einen Pfannenstielschnitt. Die Patientin wurde anschließend intensivmedizinisch überwacht. Bei einem postoperativen Hb von 5,3 g/dl erfolgte die Transfusion von zwei Erythrozytenkonzentraten. Der weitere Verlauf gestaltete sich komplikationslos. Der Patientin wurde von einer erneuten Schwangerschaft dringend abgeraten und eine sichere Kontrazeption empfohlen.

Diskussion:

Eine Uterusruptur am Anfang des 2. Trimenon ist sicherlich ein extrem seltenes Ereignis. Bei einem akuten Abdomen im 2. Trimenon sollte insbesondere bei Voroperationen am Uterus auch an eine mögliche Uterusruptur gedacht werden, um rechtzeitige lebensrettende Maßnahmen einleiten zu können.