Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 173-174
DOI: 10.1055/s-0038-1671276
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Freitag, 02.11.2018
Endokrinologie und Reproduktionsmedizin II
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verschreibungsverhalten deutscher Frauenärzte und Veränderungen in der Behandlung menopausaler Beschwerden. Eine offene, retrospektive Umfrage

PA Regidor
1   Exeltis Germany, München, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Ziel dieser Untersuchung war es, Veränderungen in der Behandlung menopausaler Beschwerden zu beschreiben. Dies nachdem die WHI Daten in den letzten Jahren relativiert worden sind und es zu einer Veränderung der demographischen Bevölkerungsstruktur in Deutschland gekommen ist.

Methode:

2014 und 2018 wurden im Rahmen deutscher Kongresse jeweils 105 bzw. 112 Frauenärzte befragt:

  1. Wie viel Prozent der Frauen mit menopausalen Beschwerden behandeln Sie?

  2. Wie behandeln Sie Frauen mit menopausalen Beschwerden?

  3. Wie lange behandeln Sie?

  4. Wann starten Sie mit der Behandlung?

  5. Hat sich Ihr Verschreibungsverhalten in den letzten vier Jahren verändert?

Ergebnisse:

  1. Frauenärzte behandeln insgesamt mehr Patientinnen mit menopausalen Beschwerden. 2014 verordneten 44% der Ärzte nur bei jeder 4 Frau ein Produkt. 2018 machten dies nur noch 34% der Ärzte (p < 0,05).

  2. Während 2014 die Gabe von Östradiol/Progesteron in nur 20% der Fälle verordnet wurde, wurde dieses Regime im Jahr 2018 in 39% der Fälle angewandt (p < 0,05). Der Anteil an pflanzlichen Produkten lag jeweils bei 31 bzw. 33%.

  3. Während 2014 nur 19% der Ärzte mehr als fünf Jahren behandelten hat sich dies 2018 auf 42% erhöht (p < 0,05).

2018 berichteten 46% der Ärzte sie verordneten genauso wie 2014, 10% gaben an weniger zu verordnen und 44% gaben an mehr zu verordnen (p < 0,05).

Zusammenfassung:

Es ist ein eindeutiger Trend zur intensiveren Wahrnehmung der Beschwerden in der Menopause zu beobachten. Demographische Entwicklungen wie auch neue Daten zur Behandlung in der Menopause könnten dies erklären.