Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 192
DOI: 10.1055/s-0038-1671333
Poster
Freitag, 02.11.2018
Gynäkologische Onkologie VI
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Evaluation des Nutzens von intraoperativer Präparateradiografie zur Randbeurteilung bei brusterhaltender Therapie maligner Brusttumore

A Funk
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
B Schäfgen
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
J Heil
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
A Harcos
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
C Gomez
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
A Stieber
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
H Junkermann
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
A Hennigs
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
G Rauch
2   Institut für Medizinische Biometrie und Informatik, Heidelberg, Deutschland
,
HP Sinn
3   Institut für Pathologie und Neuropathologie, Heidelberg, Deutschland
,
F Riedel
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
S Hug
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
A Meier
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
S Schott
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
J Rom
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
F Schütz
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
C Sohn
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
M Golatta
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

In dieser retrospektiven monozentrischen Studie soll untersucht werden, inwiefern durch intraoperative Präparateradiografie (PR) in brusterhaltenden Operationen bei primärem Mammkarzinom eine korrekte Identifikation tumorpositiver Ränder möglich ist, und ob sich dadurch die Rate an Zweitoperationen reduzieren lässt.

Materialien und Methoden:

Eingeschlossen wurden 671 Patientinnen mit 702 Fällen, die eine brusterhaltende Operation bei primär diagnostiziertem Mammakarzinom an der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg erhielten. An den Resektaten erfolgte eine Präparateradiografie in zwei Ebenen, die das Präparat bzgl. einer möglichen Randinfiltration in alle 6 Richtungen beurteilte. Unter Berücksichtigung des PR-Befundes mit einer ggf. daraus resultierenden Empfehlung traf der Operateur die Entscheidung über eine Nachresektion während der selben Operation. Zeigten sich im endgültigen Pathologiebericht positive Tumorränder, wurde leitliniengerecht eine Zweitoperation zur Nachresektion durchgeführt. Der PR-Befund wurde mit den Informationen aus dem Pathologiebericht, dem Goldstandard der Randbeurteilung, für jede Richtung einzeln verglichen.

Ergebnisse:

In 645 von 702 Fällen wurde intraoperativ eine PR durchgeführt (insgesamt 3870 Ränder). Hiervon wurden 125 (3,2%) richtig positiv, 3072 (79,4%) richtig negativ, 439 (11,3%) falsch positiv und 234 (6,1%) falsch negativ beurteilt.

In 324 Fällen ergab sich aus dem PR-Befund eine Empfehlung zur Nachresektion in eine oder mehrere Richtungen, während in 321 Fällen keine Nachresektion empfohlen wurde. Final mussten insgesamt noch 133 Zweitoperationen (18,9%) durchgeführt werden, im Vergleich zu 193 (27,5%) Zweitoperationen, die entstanden wären ohne die Nachresektionen.

Zusammenfassung:

Die Präparateradiografie kann durch korrektes Identifizieren positiver Ränder und der damit verbundenen Empfehlung zur Nachresektion zu einer Reduktion der Anzahl an Zweitoperationen beitragen.