Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 213-214
DOI: 10.1055/s-0038-1671401
Poster
Freitag, 02.11.2018
Operative Gynäkologie, Urogynäkologie II
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Validierungsstudie von CLASSIC – Classification of Intraoperative Complications – Anwendung in der operativen Gynäkologie

J Nussbaumer
1   Universitätsspital Basel, Frauenklinik, Basel, Schweiz
,
S Dell-Kuster
2   Universitätsspital Basel, Department Anästhesiologie, Basel, Schweiz
3   Universitätsspital Basel, Institut für klinische Epidemiologie und Biostatistik, Basel, Schweiz
4   Universität Basel, Department klinische Forschung, Basel, Schweiz
,
S Heim
2   Universitätsspital Basel, Department Anästhesiologie, Basel, Schweiz
,
V Heinzelmann-Schwarz
1   Universitätsspital Basel, Frauenklinik, Basel, Schweiz
5   Universität Basel, Department Biomedizin, Basel, Schweiz
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Ziel war es, die Anwendbarkeit von CLASSIC in der operativen Gynäkologie mit der Untergruppe von gynäkologischen Patienten aus einem Zentrum, die im Rahmen der internationalen Multicenterstudie zur Validierung von CLASSIC rekrutiert wurden, zu überprüfen.

Methoden:

In CLASSIC1 werden Komplikationen als Abweichungen vom idealen intraoperativen Verlauf definiert unabhängig davon, ob sie von anästhesiologischer oder gynäkologischer Seite verursacht wurden. Diese neue Einteilung sieht 5 Schweregrade vor bestimmt durch das Ausmass der notwendigen Behandlung.

Bei einer zufälligen Stichprobe von 30 Patientinnen, die sich einem stationären Eingriff unterzogen haben, wurden, alle intraoperativen Komplikationen nach CLASSIC erfasst. Die Erfassung der postoperativen Komplikationen erfolgte nach Clavien-Dindo2.

Ergebnisse:

Zwischen 29.11.2017 und 10.01.2018 wurden 30 Patientinnen eingeschlossen. Das mediane Alter betrug 48,5 Jahre (Bereich: 22 bis 83). Die meisten Patientinnen waren ASA II (65%), 13% waren ASA I, 20% ASA III und 3% ASA IV. Die mediane Operationsdauer betrug 129 min (Bereich: 37 – 422 min). Als sauber klassifiziert wurden 77% (23) der Wunden, 20% (6) als sauber-kontaminiert, 1 (3) als kontaminiert3. Eine Patientin wurde geplant postoperativ auf die IMC verlegt. Bei 16 Patientinnen (53%) verlief die Operation komplikationslos. Bei 14 (47%) Patientinnen wurden insgesamt 19 Komplikationen beobachtet (3 Grad I, 13 Grad II und 3 Grad III). Bei 6 Patientinnen wurden 12 postoperative Komplikationen erfasst (8 Grad I, 3 Grad II, 1 Grad III).

Zusammenfassung:

Die neu-entwickelte Klassifikation zur Erfassung von intraoperativen Komplikationen erwies sich als einfach anwendbar und eignet sich für Forschung und Klinikalltag. Sie leistet somit einen wichtigen Beitrag zur sicheren Chirurgie.