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DOI: 10.1055/s-0038-1671451
Was triggert postpartale traumatische Belastungssymptome bei Patientinnen mit und ohne drohende Frühgeburt?
Publication History
Publication Date:
20 September 2018 (online)
Zielsetzung:
Ein initiales Frühgeburtsrisiko birgt eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für postpartale traumatische Belastungssymptome (PTB). Angst und Depressivität, Kontrollverlust bei der Entbindung sowie eine erhöhte Schmerzintensität wurden bisher als Trigger von PTB identifiziert. Als protektiv gelten Unterstützung durch das medizinische Personal und positives Geburtserleben. Ziel dieser Studie ist die Entwicklung eines Erklärungsmodells der PTB bei erstmalig differenzierter Betrachtung einer Risikogruppe mit Frühgeburtsrisiko (RG) und einer Kontrollgruppe (KG).
Materialien:
Es wurden 194 Frauen der RG und 90 Frauen der KG zu zwei Messzeitpunkten untersucht (präpartal und sechs Wochen postpartal). PTB und Angst wurden mittels Fragebögen erhoben. Schmerzintensität und Unterstützung durch das medizinische Personal wurden auf einer 5-stufigen Ratingskala erfasst. Kontrolle bei der Geburt wurde entsprechend des Entbindungsmodus in hohe vs. niedrige angenommene Kontrolle untergliedert.
Methoden:
Um direkte und indirekte Effekte zu analysieren wurde ein Mediatormodell für beide Gruppen generiert.
Ergebnisse:
Die Ergebnisse zeigten einen guten Modellfit. Angst verstärkte PTB in beiden Gruppen direkt. In der KG wurde der Einfluss zudem indirekt durch die Unterstützung durch das medizinische Personal mediiert. Die angenommene Kontrolle bei der Geburt reduzierte das PTB-Risiko in beiden Gruppen nur indirekt über das subjektive Geburtserleben und in der RG zusätzlich über die Unterstützung durch das medizinische Personal.
Zusammenfassung:
In beiden Gruppen stellen Angst und Unterstützung durch das medizinische Personal die bedeutsamsten Einflussfaktoren für PTB dar. Angst ist v.a. in der RG ein wichtiger Trigger für PTB und erfordert daher eine psychologische Mitbehandlung. Gleichzeitig zeigen die Daten, wie wichtig der Support durch das medizinische Personal für das psychische Geburtsoutcome ist.