Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 242
DOI: 10.1055/s-0038-1671493
Poster
Freitag, 02.11.2018
Pränatal- und Geburtsmedizin VIII
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Interventionelle Stent Applikation bei biliärer Pankreatitis in der Schwangerschaft – Stellenwert der minimal invasiven endoskopischen Therapie

T Schütze
1   Klinikum Wilhelmshaven, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Zertifiziertes Perinatalzentrum Level 2, Wilhelmshaven, Deutschland
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M Schmidt
2   Klinikum Wilhelmshaven, Medizinische Klinik II, Innere Medizin, Gastroenterologie, Stoffwechselerkrankungen und Infektionen, Wilhelmshaven, Deutschland
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U Kiszio
2   Klinikum Wilhelmshaven, Medizinische Klinik II, Innere Medizin, Gastroenterologie, Stoffwechselerkrankungen und Infektionen, Wilhelmshaven, Deutschland
,
R Melli
1   Klinikum Wilhelmshaven, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Zertifiziertes Perinatalzentrum Level 2, Wilhelmshaven, Deutschland
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R Kalyn
1   Klinikum Wilhelmshaven, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Zertifiziertes Perinatalzentrum Level 2, Wilhelmshaven, Deutschland
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M Elgharib
1   Klinikum Wilhelmshaven, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Zertifiziertes Perinatalzentrum Level 2, Wilhelmshaven, Deutschland
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S Grüßner
1   Klinikum Wilhelmshaven, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Zertifiziertes Perinatalzentrum Level 2, Wilhelmshaven, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. September 2018 (online)

 

Einleitung:

Eine biliäre Pancreatitis aufgrund von Gallensteinen ist neben der Appendicitis der zweithäufigste Grund für ein akutes Abdomen in der Schwangerschaft. In der 2. oder 3. Schwangerschaftshälfte führt das Auftreten einer biliären Pancreatitis mit akuter Symptomatik häufig zu einer Cholezystektomie per laparotomiam mit Terminierung der Schwangerschaft. Welchen Stellwert hat die minimal-invasive endoskopische Therapie mittels ERCP und Applikation von selbstexpandierendem Stent für die Prolongation der Schwangerschaft?

Material und Methode:

Eine 27-jährige IIIG/IIP wurde notfallmäßig in der 32 +3 SSW mit starken Oberbauchschmerzen und ausgeprägtem Ikterus (Skleren, Cutis) stationär aufgenommen. Laborchemisch fand sich die eine deutliche Erhöhung der Serum Lipase (4070 U/l, Norm 13 – 60 U/l) und Amylase (1794 U/l, Norm 28 – 100 U/l). Klinisch bestand eine biliäre Pancreatitis mit sonographisch nachweisbarem Gallengangsstein. In Analgesie erfolgte eine ERCP und mittels intermittierender Radiografie wurde die Steinextraktion mit anschließender Einlage eines Stents in den Gallengang vorgenommen.

Ergebnisse:

Die klinischen Symptome und Laborwerte waren unmittelbar rückläufig. Die Patientin konnte innerhalb einer Woche komplikationslos in die ambulante Betreuung entlassen werden. Die Entbindung erfolgte mittels Spontangeburt in der 39 + 5 SSW. Es wurde ein gesundes Mädchen mit einem Geburtsgewicht von 3150 g aus SL geboren, Apgar 9/10/10 pHa 7,38, pHv 7,43.

Schlussfolgerungen:

Eine Intervention mittels ERCP und Stent-Einlage ist als minimalinvasives endoskopisches Verfahren ein optionales, effektives therapeutisches Vorgehen um bei biliärer Pancreatitis in der 2./3. Schwangerschaftshälfte sowohl maternales wie fetales Outcome zu optimieren.