Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 259-260
DOI: 10.1055/s-0038-1671549
Poster
Freitag, 02.11.2018
Case-Report II
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Postradiogenes Angiosarkom der Mamma – Case Report

SI Huwer
1   Uniklinik Homburg/Saar, Homburg, Deutschland
,
L Jung
1   Uniklinik Homburg/Saar, Homburg, Deutschland
,
EF Solomayer
1   Uniklinik Homburg/Saar, Homburg, Deutschland
,
GP Breitbach
1   Uniklinik Homburg/Saar, Homburg, Deutschland
,
G Schmidt
1   Uniklinik Homburg/Saar, Homburg, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. September 2018 (online)

 

Einleitung:

Das Angiosarkom der Brust stellt mit einer Inzidenz von 0,04 – 0,2% eine seltene Tumorentität dar. Sekundäre Formen sind einerseits nach postoperativer Radiatio bei brusterhaltender Therapie und andererseits als Folge von chronischen Lymphödemen des ipsilateralen Armes (Stewart-Treves-Syndrom) beschrieben.

Kasuistik:

Wir berichten über eine 59-jährige Patientin mit triple negativem invasiv duktalem Mammakarzinom rechts, die zunächst primär systemisch mit TAC x 3 chemotherapiert wurde. Bei no-change Situation wurde die Behandlung mit Carboplatin/Gemcitabine x 3 weitergführt. Darunter beobachtete man einen Progress. Der Tumor wurde brusterhaltend reseziert und es folgte eine adiuvante Chemotherapie mit Navelbine/Xeloda. Darunter entwickelte die Patientin ipsilateral ein neuerlich triple negatives, invasiv lobuläres Karzinom. Der brusterhaltenden Resektion des Tumors wurde eine Radiatio angeschlossen. Ein Jahr später zeigten sich ein rechtsseitiger intramammärer Herdbefund und computertomografisch eine pulmonale Raumforderung im rechten Unterlappen. Sowohl die CT-gesteuerte Punktion des Lungenrundherdes als auch die Stanzbiopsie der rechten Mamma ergaben den histopathologischen Befund eines Lymphangiosarkoms. Es erfolgten eine Segmentresektion aus dem rechten Unterlappen sowie auf Wunsch der Patientin die brusterhaltende Tumorresektion aus der rechten Mamma. Die Patientin ist seit zwei Jahren rezidiv-und metastasenfrei.

Zusammenfassung:

Die Bestrahlung der Mamma kann zur Entwicklung eines Sarkoms führen. Die mittlere Dauer bis zum Auftreten des postradiogenen Sarkoms beträgt 6 Jahre, ein sehr frühes Autreten (< 1 Jahr) ist selten. Die Therapie besteht in der Resektion des Tumors. Metastasen von Weichteilsarkomen manifestieren sich am häufigsten in der Lunge. Die Lunge kann dabei einziger Sitz der Metastasen sein, sodass auch hier die Indikation zur Resektion besteht.