Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 288
DOI: 10.1055/s-0038-1671636
Freie Vorträge
Freitag, 02.11.2018
Konservative medikamentöse Therapie der Endometriose
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prädiktive Wertigkeit des MRT in der präoperativen Diagnostik der tief infiltrierenden Endometriose – Erfahrung eines tertiären Versorgungszentrums

M Köhler
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
T Friedl
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
B Ammann
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
C Scholz
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
W Janni
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
P Widschwendter
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Endometriose stellt behandelnde Ärzte in der Frage der optimalen Therapiestrategie vor große Herausforderungen. Gerade zur Einschätzung und Planung einer sanierenden Operation kann die Hinzunahme einer MRT Diagnostik sinnvoll sein. Aufgrund des oft komplexen Krankheitsbildes und der manchmal notwendigen Einbindung benachbarter Fachrichtungen (Urologie, Chirurgie) ist die exakte Kenntnis der Ausdehnung unabdingbar.

Materialien/Methoden:

In einer retrospektiv beschreibenden Studie wurden die Daten von 44 Patientinnen mit Endometriose ausgewertet, welche an der Universitätsfrauenklinik Ulm zwischen März 2015 und Februar 2018 behandelt wurden und bei denen präoperativ eine Bildgebung mittels MRT zur Einschätzung der Ausdehnung erfolgte. Die Ausdehnung wurde anhand der ENZIAN-Klassifikation beschrieben und die prädiktive Wertigkeit der MRT Diagnostik durch den Vergleich mit dem intraoperativ bzw. histologisch gesicherten ENZIAN-Befund ermittelt.

Ergebnisse:

Die prädiktive Wertigkeit des MRT liegt mit einer Sensitivität von 70% und einer Spezifität von 86% im mittleren Bereich. Kleinere Herde im A,- B,- oder C-Kompartiment sind im MRT schwer zu detektieren, und die Sensitivitäten für die Diagnose eines im untersuchten Kollektiv seltenen A1, B1, oder C1 Befalls liegen bei nur 0%, 20% und 0%. Die Sensitivitäten für die größenunabhängige Detektion eines Befalls im A-, B-, oder C-Kompartiment liegen bei 29%, 50%, und 15%. Unter den extragenitalen Herden wird die häufiger vorliegende Adenomyose (FA) mit einer Sensitivität von 50% am besten diagnostiziert; die Sensitivitäten für einen Befall im FB-, FU-, FI-, und FO-Bereich liegen bei 33%, 0%, 40%, und 43%.

Zusammenfassung:

Das MRT zeigt im Hinblick auf die Diagnose einer tief infiltrierenden Endometriose nur eine eingeschränkte prädiktive Wertigkeit.