Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2018; 28(05): 304
DOI: 10.1055/s-0038-1673264
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rehabilitation nach Lungentransplantation

G Ebenbichler
1   Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin, Medizinische Universität Wien
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
11 October 2018 (online)

 

Die Lungentransplantation (LuTX) ist Therapie der Wahl bei medikamentös austherapierten Lungenerkrankungen im Endstadium. Zu den häufigsten Indikationen für eine Lungentransplantation zählen das chronische Lungenemphysem, die zystische Fibrose und die idiopathische Lungenfibrose.

Aufgrund der vorangegangenen chronischen Lungenerkrankung ist die funktionale Gesundheit bei den meisten Patienten schon vor der Transplantation erheblich beeinträchtigt. Dabei finden sich neben einer hochgradig eingeschränkten Atemfunktion vor allem neuromuskuläre Dekonditionierung mit eingeschränkter muskulärer Kraft und Ausdauerfunktion nicht selten mit Kachexie und psycho-emotionale Beeinträchtigungen als häufigste Auffälligkeiten. Nach einer erfolgreichen Lungentransplantation bessern sich zwar einige Lungenfunktionswerte merklich, doch die peri-operativen Belastungen und medizinische Komplikationen wie Infektionen, Abstoßungsreaktionen und andere können eine weitere Beeinträchtigung der allgemeinen Funktionsfähigkeit eines erfolgreich transplantierten Patienten bewirken.

Die Rehabilitation ist ein wesentlicher Bestandteil der postoperativen medizinischen Versorgung nach Lungentransplantation und wesentlich für die Wiedererlangung einer optimalen Funktionsfähigkeit und Lebensqualität der Betroffenen. Postoperativ beginnt diese mit dem ersten Tag auf der Intensivstation. Basierend auf einem umfassenden Assessment zielen die rehabilitativen Interventionen phasengerecht auf ein Vorbeugen weiterer (krankenhaus-assoziierter) immobilitätsbedingter Schäden und die möglichst zeitnahe Optimierung der Funktionsfähigkeit und Lebensqualität der Betroffenen ab. Allgemeine Verhaltensmaßnahmen nach Transplantation, atemtherapeutische Übungen zur Optimierung der Bronchialhygiene und Atemmuskelkraft, Trainingsprogramme zur Optimierung der Muskelkraft, -ausdauer und posturalen Kontrolle, wie auch die psychologische Betreuung zählen zu den Hauptinhalten der postoperativen medizinischen Rehabilitationsprogramme.