Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2018; 28(05): 312
DOI: 10.1055/s-0038-1673289
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Apparative Thermodiagnostik bei Schmerzsyndromen am Bewegungsapparat

O Schuhfried
1   Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin, Medizinische Universität Wien
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
11 October 2018 (online)

 

Schmerzsyndrome am Bewegungsapparat mit Störungen der Temperaturregulation aber auch des Temperaturempfindens werden erörtert, insbesonders Zustände die mit Störung der vegetativen Versorgung einer Extremität einhergehen. Aspekte der neurogenen Entzündung, des Axonreflexes und der antidromen Vasodilatation werden diskutiert. Der Stellenwert der Infrarot-Thermografie in der Diagnostik und zur Verlaufskontrolle bei Schmerzsyndromen am Bewegungsapparat wird auch anhand praktischer Anwendungsbeispiele dargestellt. Die physiologische Basis und die methodischen Aspekte der Infrarot-Thermografie werden präsentiert. Die Abklärung und Verlaufskontrolle von Patienten mit Schmerzsyndromen am Bewegungsapparat wie das CRPS gehört zu den Aufgaben des Facharztes für Physikalische Medizin und Allgemeine Rehabilitation. Obwohl die Diagnose des CRPS klinisch gestellt wird, ist die Infrarot-Thermografie eine unterstützende apparative Methode zur Bewertung der entzündlichen Aktivität und vasomotorischen Veränderungen bei Patienten mit CRPS. Dadurch können Therapieanwendungen individuell gezielt ausgewählt werden und Behandlungsverläufe objektiv dokumentiert werden.

Zur Beurteilung der dünnen nichtmyelinisierten Nervenfasern kann die QST (Quantitativer Sensorische Testung) zur Anwendung kommen unter anderem zur Beurteilung der Kälte -und Wärme-Empfindungsschwelle und Schmerzschwelle. Die Quantitative Sensorische Testung (QST) wird in der Evaluierung von Small-Fiber-Polyneuropathien und neuropathischen Schmerzsyndrom eingesetzt.