Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(11): 1148-1149
DOI: 10.1055/s-0038-1675446
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einflussfaktoren auf den Beginn einer neoadjuvanten Chemotherapie bei Mammakarzinom

C Müller
1   Klinik für Frauenheilkunde, Geburtsmedizin und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg
,
S Juhasz-Böss
1   Klinik für Frauenheilkunde, Geburtsmedizin und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg
,
G Schmidt
1   Klinik für Frauenheilkunde, Geburtsmedizin und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg
,
L Gabriel
1   Klinik für Frauenheilkunde, Geburtsmedizin und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg
,
C Hayo
1   Klinik für Frauenheilkunde, Geburtsmedizin und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg
,
J Radosa
1   Klinik für Frauenheilkunde, Geburtsmedizin und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg
,
EF Solomayer
1   Klinik für Frauenheilkunde, Geburtsmedizin und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg
,
GP Breitbach
1   Klinik für Frauenheilkunde, Geburtsmedizin und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg
,
I Juhasz-Böss
1   Klinik für Frauenheilkunde, Geburtsmedizin und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg
› Institutsangaben
Acknowledgement: The AGO-TraFo is grateful to the German Cancer Society (Deutsche Krebsgesellschaft e.V.) for their financial support of the 10th scientific symposium of the AGO-TraFo.
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
26. November 2018 (online)

 

Einleitung:

Die leitlinien-gerechte Chemotherapie des Mammakarzinoms ist eine Therapie mit Taxan und Anthrazyklin. Im Rahmen von klinischen Studien sind hiervon abweichende Therapiepläne möglich. Unabhängig von der jeweilig gewählten Therapieform stellt der frühzeitige Beginn einer systemischen Chemotherapie eine wichtige Komponente einer erfolgreichen Behandlung dar. In der vorliegenden Untersuchung sollten Einflussfaktoren auf den Beginn einer primär systemischen Chemotherapie untersucht werden. Ein Hauptfokus lag hierbei auf dem Einfluss einer Studienteilnahme im Rahmen einer neoadjuvanten Chemotherapie.

Methoden:

Alle Patientinnen, die im Zeitraum von 2015 bis 2017 am Universitätsklinikum des Saarlandes eine neoadjuvante Chemotherapie aufgrund eines Mammakarzinoms erhielten, wurden eingeschlossen. Patientinnen mit unvollständigen Datensätzen wurden aus der Studie ausgeschlossen. Primärer Endpunkt war das Zeitintervall zwischen Stanzbiopsie und Beginn der Chemotherapie. Hierzu wurden die folgenden Einflussfaktoren untersucht: Studienteilnahme, Alter, Arztkontakte (insgesamt, sowie aufgeteilt in ambulant und stationär), Histologie (intern oder extern), Mammografie (intern oder extern), genetische Beratung, IVF-Beratung, IVF-Maßnahme, Zweitkarzinom.

Ergebnisse:

Insgesamt erhielten 152 Patientinnen eine neoadjuvante Chemotherapie. Hiervon konnten 139 Patientinnen eingeschlossen werden. 90 Patientinnen (64,7%) erhielten eine Standard-Chemotherapie. 49 Patientinnen (35,3%) erhielten eine Chemotherapie im Rahmen einer Studienteilnahme. Das Alter aller Patientinnen betrug im Mittel 53 (± 13,19) Jahre, in der Gruppe der Standardtherapie 55 (± 13,84) und in der Gruppe mit Studienteilnahme 49 (± 11,00). Die Dauer zwischen Diagnosestellung und erster Chemotherapie betrug im Mittel 30,7 (± 11,78) Tage. Im Mittel hatten Patientinnen 5 (± 1,88) Vorstellungen. Durchschnittlich 4 (± 1,82) Vorstellungen davon waren ambulant und durchschnittlich 1 (± 0,52) Vorstellung im Rahmen eines stationären Aufenthalts. Vier der Patientinnen erhielten bei Zweitkarzinom eine Standardtherapie.

Schlussfolgerung:

Patientinnen mit Studienteilnahme waren jünger als Patientinnen ohne Studienteilnahme. Eine ambulante Vorstellung verlängerte die Dauer bis zum Beginn der Chemotherapie um ca. zwei Tage, ein stationärer Aufenthalt um ca. vier Tage. Patientinnen mit Zweitkarzinom erhielten die Chemotherapie im Durchschnitt acht Tage früher. Weder Ort der Mammografie (intern/extern), noch Histologie (intern/extern), oder eine zusätzliche Beratung (Genetik oder IVF) führten zu einer Verzögerung des Beginns der Chemotherapie. Ebenso führte eine Studienteilnahme nicht zu einer signifikanten Verzögerung des Beginns der Chemotherapie.